Zweite Windturbine am Plöckenpass fertiggestellt
Größer, stärker und moderner als ihre bereits 20-jährige Schwester ist die neue Windturbine der AAE.
PLÖCKENPASS (jost). In der südwestlichsten Ecke Kärntens, am Plöckenpass auf 1.400 Metern Seehöhe, unmittelbar vor der Staatsgrenze zu Italien, wurden kürzlich die Montagearbeiten für das bereits zweite Windkraftwerk am Berg erfolgreich abgeschlossen. Somit drehen sich dort kärntenweit nach wie vor die einzigen beiden Windräder im Gebirgswind, um nachhaltige und saubere elektrische Energie zu liefern.
Während in der Osthälfte unseres Bundeslandes in den vergangenen Jahren bereits mehrere Windpark-Projekte in der Medienlandschaft aufgetaucht und offensichtlich wieder verschwunden sind oder nach wie im Paragraphen-Dschungel wühlen, hat der Kötschacher Strom-Pionier Wilfried Klauss zehn Jahre lang beharrlich und erfolgreich um die Genehmigung für den Bau seines zweiten Windrades gekämpft. Plöcken-2 wird Strom für ca 400 Haushalte liefern.
Spezialisten vor Ort
Im Vergleich zur Dauer des Behördenverfahrens erscheinen rückblickend die Montagearbeiten vor Ort verschwindend kurz. Gerade mal einen Monat lang haben die Montagespezialisten der Firmen Prangl und Enercon mit Spezialtransportern und schweren Montagekränen dafür gebraucht. Projektleiter Gerold Katzer: „Eine besondere Herausforderung waren vorerst die Sondertransporte von Mauthen bis zur Baustelle am Plöckenpass.“
Vor allem die drei Turm-Segmente und die Rotorflügel mit Längen bis 26 Metern sowie die überbreiten Kanzel-Bauteile konnten nur mit einem ferngesteuerten „Tausendfüßler“ in mühsamer Millimeter-Arbeit entlang der kurvenreichen Bergstrasse ihr Ziel am Plöckenpass erreichen. Andreas Bruggraber, der Fahrer des Spezialtransporters: „Bei so engen Kurven-Radien ist kein üblicher Transport möglich. Die insgesamt 40 Räder unseres zehn-achsigen Tiefladers lassen sich individuell bis zu einem Winkel von 90 Grad drehen, sodass man auch rechtwinkelig zur Fahrtrichtung manöverieren kann. Allerdings haben wir trotzdem für jeden Sondertransport von Mauthen bis zur Baustelle drei bis vier Stunden gebraucht.“
Der insgesamt 60 Meter hohe Turm besteht aus drei konisch verlaufenden Rohr-Segmenten, die mit 120 massiven Stahlbolzen im mächtigen Fundamentblock verankert sind.
An der Spitze des Turmes wurden vorerst die Einzelteile der „Kanzel“ aufgesetzt, und dran als letzter Schritt die drei 26 Meter langen Rotorflügel angedockt. Projektleiter Katzer: „Diese sensiblen Montagen wurden von den erfahrenen Spezialmonteuren hauptsächlich in den frühen Vormittagsstunden erledigt, weil mit fortschreitender Tageslänge die Intensität des Windes immer stärker wird.“
Es ist vollbracht
Bauherr Wilfried Klauss zeigte sich nach beendeter Montage erfreut und erleichtert: „Der lange Weg hat sein Ziel erreicht. Wir freuen uns, dass alles unfallfrei abgelaufen ist und wir mit dem zweiten Windrad am Plöckenpass unser Versorgungs-System wieder um einen weiteren wertvollen Schritt ausbauen konnten. Die offizielle Eröffnung und Inbetriebnahme erfolgt am 16.September.“
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