Hündin verletzt
Hundezone unter Beobachtung
Eine Hündin hat sich in der Hundezone Alszeile verletzt. Die Frage nach der Verantwortung ist schwer zu klären.
HERNALS. Da die Pensionistin Elisabeth Dworak aufgrund ihrer Knieoperation nicht lange gehen kann, setzt sie sich gerne mit ihrer Hündin Julchen in die Hundezone, wo sie mit anderen Artgenossen ungestört herumtollen kann. Seit jeher standen dort drei alte und zwei neue Sitzbänke der Stadt Wien, unter denen sich die Hunde öfters aufhielten. „Julchen ist selbst schon an die tausend mal unter den Bänken durchgelaufen – auch an diesem Tag. Kurz bevor ich gehen wollte, hörte ich plötzlich ein lautes Geheule. Als Julchen winselnd hervorkroch, sah ich die blutige Risswunde an ihrem Rücken. Gott sei Dank war eine nette Hundebesitzerin vor Ort mit der ich gleich in die Tierambulanz gefahren bin“, erinnert sich Dworak an den tragischen Vorfall zurück. Die Fleischwunde, die sich die vierjährige Hündin von Elisabeth Dworak am 28. März durch eine hervorstehende Schraube an einer öffentlichen Parkbank in der Hundezone Alszeile zugezogen hat, verheilt nur langsam.
Herausragende Schraube
Die mehrere Zentimeter lange Verletzung, die durch eine herausragende Schraube an der Parkbank verursacht wurde, musste bereits zweimal in der Tierambulanz behandelt werden. Wegen der rostigen Schraube ist es zu starker Eiterbildung gekommen. Die Naht musste noch einmal aufgeschnitten und die Wunde gereinigt werden.
"Ich habe sowohl die Bezirksvorstehung als auch das Magistrat umgehend über die gefährlichen Parkbänke informiert und sie um eine rasche Entfernung gebeten", hält die Hundebesitzerin fest. Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) war bisher die Einzige, die gehandelt hat. Sie hat eine sachgerechte Überprüfung veranlasst. Die Abteilung "Stadthilfe und Sofortmaßnahmen" hat gemeinsam mit Mitarbeitern der MA 42 – Wiener Stadtgärten die Bänke aus der Hundezone entfernt und jene auf dem Gehsteig auf ihre Sicherheit überprüft.
Frage der Verantwortung
"Dort, wo Unsicherheiten bestehen, sollen neue Bänke aufgestellt werden. In der Hundezone sind eigentlich keine Sitzbänke vorgesehen. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Menschen ohne Befugnis Parkbänke verrücken. Es ist deshalb leider schwer festzustellen, woher die Bank stammt. Für die öffentlichen Plätze ist die MA 28 zuständig und für die Hundezonen die MA 42. Es ist schwer, zu eruieren, wer zur Verantwortung zu ziehen ist", erklärt Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer.
Unter Beobachtung
Insgesamt 18 solcher Bänke, an denen Schrauben aus der Unterseite der Sitzfläche herausragen, befinden sich noch auf der Alszeile. Mittlerweile wissen alle Bescheid: der Bürgermeister, die zuständige Stadträtin Ulli Sima und das Stadtservice.
Die Stadt Wien zeigt sich verständnisvoll und wird die Hundezone im Auge behalten. Betreffend der Tierarztkosten wurde für eine finanzielle Entschädigung gesorgt. "Ich freue mich vor allem darüber, dass die restlichen Parkbänke möglichst rasch entfernt werden. Ich sehe ein, dass man nicht alle auf einmal austauschen kann. Aber die Magistratsdirektion nimmt die Sache ernst, und das ist das Wichtigste", lächelt die erleichterte Hernalserin.
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