Wien-Wahl 2020
Hernalser Politik weiter mit Pfeffer
Ilse Pfeffer wurde in ihrem Amt als Bezirksvorsteherin bestätigt. Eine Analyse zur Wien-Wahl.
HERNALS. "Dann haben wir das auch hinter uns gebracht", lässt Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) beim Betreten ihres Büros am Elterleinplatz salopp fallen. Die 65-jährige Bezirkschefin bringt in Sachen Wahlen schon einiges an Routine mit. Seit 2002 ist sie nun schon Bezirksvorsteherin. Dennoch war die Wien-Wahl 2020 etwas Außergewöhnliches: "Sie war besonders und nach 18 Jahren die erste Wahl, bei der wirklich alles anders abgelaufen ist."
Das Ergebnis hat für Pfeffer gepasst: Die SPÖ ist mit 33,21 Prozent der klare Wahlsieger im Bezirk. Pfeffer ist damit ein weiteres Mal in ihrem Amt bestätigt worden. "Wir sind immer noch stabil Erster und unsere Inhalte wurden offenbar gut angenommen", freut sich die Grande Dame des 17. Bezirks. 784 Vorzugsstimmen zeigen außerdem, "dass mich anscheinend nicht nur viele Leute kennen, sondern auch mit der Art meiner Politik zufrieden sind".
Neue Partner
Hinter der SPÖ haben es erstmals die Grünen zur zweitstärksten Kraft (24,28 Prozent) geschafft. Die FPÖ ist abgestürzt (5,56 Prozent) und die ÖVP hat stark zugelegt (19,71 Prozent). Ob sich dadurch neue Allianzen bilden könnten? "Das wird man sehen, wenn die Arbeit in der neuen Zusammensetzung aufzunehmen ist."
Mehrwert für Hernals
Mit welcher Partei man verstärkt zusammenarbeiten möchte, liege an einer einfachen Formel. "Alle, die unsere Maßnahmen unterstützen, sind auch unsere Partner", hält der bei dem Gespräch anwesende Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Peter Jagsch (SPÖ) fest. Für ihn ist es selbstverständlich, auch Projekte anderer Parteien zu unterstützen: "Vorausgesetzt, sie haben einen Mehrwert für Hernals."
Die nächsten fünf Jahre
Die neue Amtsperiode wird ein dominantes Thema haben: Bildung. Der Ausbau von Kindertagesheimplätzen in den Kindergärten, der Schulausbau in der Rötzergasse und die Generalsanierung der Volksschule Kindermanngasse als Ganztagsschule sollen vorangetrieben werden. Weiters sollen der Klimaschutz, die Gestaltung des öffentlichen Raums und die Radweg-Thematik weiter im Fokus stehen. "Wir haben bisher immer jene Projekte umgesetzt, die wir auch in unserer Wahlwerbung gehabt haben. Das werden wir auch weiterhin so handhaben", versichert Pfeffer.
Handlungsbedarf
Wo der Bezirk laut Pfeffer und Jagsch klar zulegen muss, ist der Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel. "Hier müssen wir uns noch mehr bemühen", sagen die SPÖ-Politiker. Eine Maßnahme zur Reduktion des Durchzugsverkehrs soll schon im Dezember gesetzt werden. Ab dann wird die Buslinie 445 vom Bahnhof Tulln direkt zur S45-Station in Hernals fahren.
Kein vorzeitiger Abschied
Wozu die Bezirksvorsteherin eine ganz klare Meinung hat, ist das Thema der Dauer ihrer Amtszeit. "Ich bin im Vollbesitz meiner Kräfte und sehr motiviert. Daher steht ein vorzeitiger Abschied nicht zur Debatte", gibt Bezirkschefin Ilse Pfeffer zu Protokoll.
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