Das sagt Hernals
Nur noch eine Polizeistation durchgehend geöffnet
Pro Bezirk ist nur noch eine Polizeistation 24 Stunden geöffnet – das sagen die Hernalser Parteien dazu.
WIEN/HERNALS. Seit dem 1. Oktober arbeiten die Polizeistationen nachts nur noch im Notbetrieb, statt 81 sind nur noch 29 Stationen zwischen 19 und 7 Uhr geöffnet. Für die Bezirke heißt das, dass nur noch eine Station durchgehend für den Parteienverkehr geöffnet hat – in Hernals ist das die Polizeiinspektion Rötzergasse. Die Inspektion Halirschgasse ist ab 19 Uhr geschlossen.
Man arbeite ständig daran, die "bestehenden Strukturen den Erfordernissen des Zusammenlebens in einer Großstadt anzupassen". Dazu sei "eine stetige Weiterentwicklung und Modernisierung in verschiedensten Bereichen der Polizeiarbeit" notwendig, heißt es von der Polizei Wien. Durchschnittlich habe es zuletzt 0,5 "relevante Amtshandlungen" pro Dienststelle in der Nacht gegeben, die auf Parteienverkehr zurückzuführen seien.
Von mehr Rad bis zu Skandal
Für die Grüne Bezirksvizin Karin Prauhart stellt die Reduktion keine Gefahr dar: "Da die Polizei anders arbeitet als noch vor 50 Jahren, sehe ich darin kein großes Problem." Bei den Bezirks-Grünen wünsche man sich eher mehr Präsenz auf dem Rad oder zu Fuß, denn so könne die Polizei schneller und effizienter auf die Anliegen auf der Straße reagieren. Auch für mehr Information vonseiten der Medien, etwa zum Thema Einbrüche, setze man sich ein. Anders sieht es die Bezirks-FPÖ. Dort ortet man einen "Umfaller der ÖVP": "Wir werden Druck auf die notwendigen Stellen ausüben, besonders in der Pflicht sehen wir hier das Innenministerium", so Ulrike Nittmann, Bezirksobfrau der FPÖ Hernals.
Gelassen zeigt sich hingegen ÖVP-Bezirksparteiobmann Klaus Heintzinger: "Eine der ehemals zwei Stationen hat weiterhin rund um die Uhr für den Parteienverkehr geöffnet. Aus Gesprächen mit Polizisten weiß ich, dass in der Nacht kaum etwas los ist", so Heintzinger. Er verweist darauf, dass im Ernstfall immer noch 133 die beste Lösung sei.
Entspannt sehen es auch die Neos: "Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger keinen Schaden durch die neue Regelung nimmt", so Klubobmann Philipp Pichler. Er sieht bei den durchschnittlich 0,5 Amtshandlungen pro Dienststelle aber wenig Gefahr.
Bessere Information gewünscht
Die Bezirksvorstehung würde sich wünschen, dass stärker an die Bevölkerung kommuniziert wird, dass natürlich alle Dienststellen auch in der Nacht voll einsatzfähig sind. "Alle Anliegen, die nicht einem ‚Notruf‘ entsprechen, sollten daher auch in der Stelle in der Rötzergasse erledigt werden können", heißt es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ).
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