Gartenfrust und Gartenlust
Manchmal sitz ich auf meiner Bank
verdrossen und mit Zornesfalten denn,
wenn trotz allem Schalten, Walten,
Mäuse, Maulwurf, Schnecken, Raupen und die Läuse
Einzug halten
und fressen was der Garten gibt,
was über der Erde und drunter liegt,
das bringt mich schon in Wut und Rage,
weil nach eines Jahres Müh und Plag
nur wenig es zu ernten gab.
Sind von Braunfäule, Mehltau, gar befallen,
meine Rosen, Sträucher, Pflanzen,
Engerling und Drahtwurm krallen,
die Amseln meine Beeren lieben,
unfrohe Gedanken mich bekriegen:
Fallen stellen, Köder legen, Mäuseklopfer,
Katzenschreck und Schneckenzaun.
Jedes Mittel passt mir schier
zu vertreiben das Getier.
Sodann benötige ich Ruhe:
Ich leg mich hin, beginn zu schaun,
leg die Hände in den Schoß
und denke es ist aussichtslos
den Garten weiterhin zu pflegen.
Kommt noch Besuch und kritisiert,
bin ich völlig irritiert,
und schwöre mir ganz klipp und klar,
nur Senf zu streun im nächsten Jahr.
Doch kommt der März mit bunten Tüten,
werd ich einfach wieder schwach,
und beginne froh zu wüten,
auf Fensterbank, im Anzuchtkasten,
finde keine Zeit zu rasten.
Notiere und probiere aus,
schneide, schaue, pflanze, säe.
Setz mich dann in den Gartenstuhl,
inmitten blühender Narzissen
und denke nach,
was muss ich wissen, machen,
um besser das neue Gartenjahr zu schaffen.
Denn dieses Fleckchen Land
mich pur verzaubert,
lässt Stress und Hektik schnell vergehn.
Auch Fantasie mich hier beflügelt,
die Welt kann ich gelassen sehn.
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