Schritt in die Moderne
Aromastübchen goes online
Im Reich der ätherischen Öle: Doriz Zenz vertreibt ihre beliebten Pflegeprodukte nun auch online.
HERZOGENBURG (bw). Inmitten einer Wohnsiedlung befindet sich die „Hexen-Küche“ - wie ein Schild in der Küche die Arbeitsstätte betitelt - von Doris Zenz, die 1978 ihre Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenschwester abschloss und im Anschluss auf der Geburten/Neugeborenen Station tätig war. Seit April 2018 ist die Herzogenburgerin in Pension, doch wer denkt, sie hätte sich damit tatsächlich in den Ruhestand verabschiedet, irrt. „Ich habe bereits vor der Pensionierung langsam angefangen mir alles aufzubauen. Ich wollte keinen Pensionsschock erleiden“, erklärt Zenz. Am Anfang war die Herstellung der Kosmetikprodukte mit ätherischen Ölen nur als Hobby gedacht, doch es entwickelte sich mehr daraus. Der Aufwand ist enorm, denn die ärztlich geprüfte Aromatologin, die auch die Ausbildung und Prüfung zur Kosmetikherstellung im Rahmen des Aromapraktikers besitzt, muss Richtlinien erfüllen und jedes Produkt überprüfen lassen.
Schritt in die Moderne
Seit Anfang August verkauft Doris Zenz ihre Produkte nicht nur in ihrem Aromastübchen, sondern auch online. „Es kam immer wieder die Frage von Leuten, die nicht im Ort wohnen. Da dachte ich mir, dass mit dem Online Shop probiere ich auch. Der Start war nicht schlecht“, freut sich Zenz und ergänzt „Mal schauen wie es weiter geht. Da lasse ich mich überraschen. Ich habe gesagt ich probiere das mal ein bis zwei Jahre und wenn ich sehe, es rentiert sich nicht, kann ich ihn ja wieder einstellen.“ Viele würden den Online Shop nützen, um sich die Produktvielfalt anzusehen. „Die Kunden rufen oft an und fragen mich ´Was hast du denn so´ und im Prinzip mache ich ja alles wenn jemand ein spezielles Problem hat. Da stelle ich dann eine ganz individuelle Kosmetik her. Die müssen dann jedoch herkommen, weil das möchte ich mir vorher anschauen oder sie haben eine Diagnose vom Arzt.“ Was beachtet werden sollte ist, dass es sich bei den Produkten um keine ärztliche Behandlung handelt, sondern nur um eine natürliche und hochwertige Pflege. „In meiner Kosmetik verwende ich nur kaltgepresste Pflanzenöle und alles, so weit es erhältlich ist, in Bio-Qualität.“ Bio Zertifikat besitzt Zenz jedoch keines. „Da sind zu hohe Auflagen und als Kleinunternehmer kann man sich das nicht leisten.“ Allerdings kann sie ein Gütesiegel für Aromapratiker, ausgestellt von der VAGA (europäische Berufsgruppen-Vereinigung für gewerbliche Aromapraktiker und Aromapflegefachkräfte), ihr Eigen nennen.
Bei der Herstellung meiner Produkte verwende ich keine raffinierten Öle und auch kein Palmöl. Ich lehne Palmöl aus Umweltschutzgründen ab. - Doris Zenz
Liebevolle Handarbeit
Ihr Ziel war es Babypflege zu erzeugen, die sich ein normaler Mensch leisten kann. Doch natürlich haben ihre Produkte einen gewissen Preis "weil die Bio Produkte so teuer sind". Zum Veranschaulichen: Ein Liter raffiniertes Mandelöl in einer konventionellen Qualität ist um ca. 5 bis 6 Euro erhältlich - ein Bio Mandelöl kommt ca. auf das zehnfache. "Das muss sich im Produkt ja niederschlagen. Darum kann ich keine Creme um 2,50 Euro verkaufen, weil mir allein ein Glastiegel mit Deckel für 100 ml schon 2 Euro kostet", klärt die Pensionistin auf. Zudem ist auch der Arbeitsaufwand enorm: „Meine Produkte haben einen Herstellungsprozess von einem halben Tag, dass geht nicht so nebenbei." Jedes Produkt ist handgemacht, es werden keine großen Maschinen oder Anlagen verwendet.
Zur Sache
Weitere Informationen über Doris Zenz sowie das Aromastübchen finden Sie online unter www.aromastuebchen.at. Dort finden Sie auch die Termine für die angebotenen Workshops der Herzogenburgerin.
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