Das Peckerl liegt im Trend
Der St. Pöltner Musiker Mika Stokkinen gibt Einblick in seine Welt des Körperschmucks.
ST. PÖLTEN (jg). Ein Rundgang am Frequency bewies es: Mittlerweile fällt man in einer bestimmten Altersklasse auf, wenn man kein Tattoo hat. Beinahe jeder auftretende Künstler hatte ein "Peckerl". Zudem luden zwei Stände Besucher dazu ein, sich zumindest temporäre Tattoos anbringen zu lassen.
Aus einer Laune heraus
"Es gibt viele, die sich etwas Kleines oder etwa das klassische Arschgeweih machen lassen", bestätigt Mika Stokkinen den Eindruck, dass Tattoos "in" sind. Der St. Pöltner Musiker – im Brotberuf Krankenpfleger, Steuerzahler und hat zwei Kinder – würde diese Tätowierungen allerdings nicht als richtige Tattoos bezeichnen. "Weil sich viele aus einer Laune heraus tätowieren lassen und nach zehn Jahren draufkommen, dass es ihnen doch nicht gefällt", sagt er.
Körperschmuck als Hommage
Stokkinen selbst ist auf der Brust und auf beiden Armen tätowiert. Chuck Berry und Elvis Presley, dessen Konterfei bei einer Tattoo-Convention mit einem zweiten Platz ausgezeichnet wurde, zieren seinen Oberkörper, Terence Hill und Bud Spencer seine rechte und linke Hand. Die Tätowierungen zu verstecken, ist nur schwer möglich. Doch "keine Sekunde" habe der Musiker bisher überlegt, eines seiner zahlreichen Tattoos, die er als Körperschmuck empfindet, entfernen zu lassen, obwohl ihm entgegengebrachte Vorurteile nicht fremd sind.
Von Kopf bis Fuß
"Wenn man komplett zugepeckt ist, gibt es doch noch einige, die glauben, dass man im Häfen gesessen oder ein Junkie ist", sagt er. Womöglich hätte er dahingehend Probleme, wenn er sich einen neuen Job als Krankenpfleger suchen müsste. Doch habe er das Glück, Musiker zu sein: "Als Künstler kann man sich mehr erlauben als viele Privatpersonen". Und so gesehen habe er vor, ab dem Zeitpunkt, ab dem er sich keine Sorgen mehr über die Zukunft machen müsse, komplett zutätowiert zu sein. "Der Kopf kommt dann aber als Letztes dran. Denn ich muss ehrlich gestehen, das trau ich mich noch nicht."
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