Auschecken aus dem "Hotel Mama"
Der Umzug in die eigenen vier Wände (mit Umfrage)
"Ich packe meinen Koffer" – und die Kisten gleich mit. Traisentalerinnen sprechen über ihr Umzugsverhalten.
REICHERSDORF/HERZOGENBURG. Die Wohnung ist leer, die Umzugskisten brechend voll und die Nerven liegen blank. Es gibt wahrlich Schöneres im Leben als zu Übersiedeln. Dennoch ist ein Auszug oft unumgänglich. Sei es der Jobwechsel oder die neue Liebe – irgendwann verlassen wir das uns vertraute "Hotel Mama" oder geben das Projekt "Erste eigene Wohnung" auf, um dem nächsten Lebensabschnitt entgegenzutreten. Davon kann auch Lisa Laschober ein Lied singen. Nach familiär-bedingten Umzügen kam die erste eigene Wohnung, gefolgt vom Zusammenzug mit dem Freund. Nach der Trennung hieß es wieder "Wohnungssuche". Insgesamt dreizehn Mal hat die gebürtige St. Pöltnerin, die heute in Reichersdorf lebt, ihr Hab und Gut bereits in Kartonschachteln verpackt. Mit ihrer Umzugsbereitschaft ist die zweifache Mutter nicht alleine, denn 27 Prozent der Österreicher, die an einer Umfrage der Immobilienplattform FindMyHome.at teilnahmen, gaben an, fünf Mal oder öfter umgezogen zu sein. 55 Prozent sind bereits mehr als drei Mal umgezogen.
Nahe an der Heimat
"Im Haus, wo wir jetzt sind, wollen wir ganz lange bleiben, da wir genug Platz mit der Familie und den Haustieren haben", erklärt Laschober. Die Wohnraumvergrößerung war auch bei der FindMyHome.at-Umfrage der häufigste Grund für einen Umzug (28 Prozent). Die Liebe und der Job waren bei Denise Teufl aus Herzogenburg der Anlass für den Auszug aus dem Elternhaus und sogleich auch den ersten Ortswechsel. "Mein erster Umzug war nach Wien mit meinem damaligen Freund, weil ich zu der Zeit auch in Wien zum Arbeiten angefangen habe mit 19 Jahren", so Teufl. Selbige Gründe finden sich auch in der Umfrage wieder. So haben 29 Prozent ihr Elternhaus verlassen und 24 Prozent einen Ortswechsel vollzogen. 23 Prozent sind mit ihrem Partner zusammengezogen.
Nach dem Beziehungsende ging es für Denise Teufl retour zu den Eltern, ehe sie mit 25 Jahren in ihre jetzige Wohnung in Herzogenburg zog und somit ihrem Herkunftsort treu blieb. Die Liebe und Verbundenheit zur Heimat teilen auch 35 Prozent der Befragten, die angaben, bei ihrem letzten Umzug im selben Bezirk geblieben zu sein. Ein weiteres Drittel ist zumindest in die Nähe, wie etwa in den angrenzenden Bezirk, ihres bisherigen Wohnorts gezogen. Lediglich ein kleiner Teil, 14 Prozent, hat mit dem Umzug das Bundesland gewechselt.
Drei nützliche Tipps
"Ausmisten" ist der wichtigste Ratschlag, den Lisa Laschober für eine stressfreie Übersiedelung geben kann. "Was man ein Jahr nicht gebraucht hat, gleich entsorgen oder verschenken. Du wirst es nicht mehr brauchen", so die Reichersdorferin. Auch Freunde und Familie sind beim Kistenschleppen oder bei der Kinderbetreuung eine wertvolle Unterstützung. Auch Denise Teufl hat abschließend noch einen Tipp: "Sofern die Möglichkeit besteht, viel mit den Eltern absprechen, weil die einfach schon mehr Erfahrung haben." Mit diesen Ratschlägen ist die Wohnung hoffentlich rasch eingerichtet, die Umzugskisten gähnend leer und das Gemüt wieder vollends entspannt.
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