"Die Preise sind geringer"
Importverbot der Russen: Obstbauern aus Traismauer derzeit (noch) nicht direkt betroffen.
TRAISMAUER. (HPK) Aufgrund des russischen Importstopps von Agrarprodukten und Lebensmittel als Antwort auf die Sanktionen im Zuge der Ukrainekrise verliert Österreich nicht nur einen großen Absatzmarkt, sondern es droht auch ein Preisverfall in der Europäischen Union.
Appell an die Bevölkerung
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter appellierte bei einem Radiointerview an die österreichische Bevölkerung, zu mehr heimischen Produkten zu greifen: "Wenn jeder einen Apfel pro Woche mehr isst, dann können wir diesen Marktausfall im Obst- und Gemüsebereich schließen."
Indirekte Auswirkungen
Seine derzeitige Situation beschreibt Erich Altenriederer, der in dritter Generation seit dem Jahr 2000 den Obsthof Altenriederer in Wagram ob der Traisen führt, wie folgt: „Direkt von der Abnahme sind wir nicht betroffen, da wir unser Geschäft auf Privatkunden aufgebaut haben."
Rund 20 Prozent der Produktion liefert er an den Großhandel, wo er indirekt die Auswirkungen bereits zu spüren bekommt: „Die Preise sind jetzt weit geringer“, sagt der Direktvermarkter mit Marktständen in Wien, Linz und Tulln.
Mehr regionale Produkte
"Wir als Produzent und Direktvermarkter kennen unsere Kunden in der Region", sieht Rudi Fischer vom Biohof Fischer die Lage derzeit noch entspannt. Dennoch könnte sich die Situation auf den Familienbetrieb, sollte das Importverbot Russlands länger anhalten, negativ auswirken: "Die Kunden werden den Preis auch bei unseren Qualitätsprodukten stärker hinterfragen", sagt Fischer. "Am meisten hilft uns Bauern jetzt, wenn die Konsumenten mehr regionale Produkte kaufen und essen, das schont die Umwelt und wäre für jeden gesünder", so der Obstproduzent abschließend.
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