Erfindergeist aus dem Hause GW St. Pölten
Heimische Daniel Düsentriebs sind vor allem in Firmen zu finden. In einer davon wurde ein neues E-Bike entwickelt.
ST. PÖLTEN (jg). Sie konstruieren Fahrradsitze für Flugzeuge oder einen Babystrampler mit Wischmop-Funktion: Die Liste kurioser Erfindungen beim Europäischen Patentamt ist lang. Doch wer steckt hinter all den unnützen bis genialen Ideen? Die Suche nach den Daniel Düsentriebs im Raum St. Pölten gestaltet sich einfach: Das Europäische Patentregister wirft im Internet bei der Suche nach "Pölten" gleich 79 Treffer aus.
Darunter finden sich Firmen wie Voith, Svoboda und Sunpor, die Fachhochschule St. Pölten mit einem Verfahren zur biometrischen Gesichtserkennung oder Privatpersonen wie Josef Hötzl mit einem Tanklöschfahrzeug. Im Raum St. Pölten meldeten in der Vergangenheit vorrangig Unternehmen wie Georg Fischer Patente an.
Aus den Patenten, die oft kryptische Namen wie "Detection Device" oder "Microbiological Transformation Method" tragen, sticht eines heraus: Auf den ersten Blick lapidar mit "Fahrrad" ist das Patent betitelt, das von der GW St. Pölten Integrative GmbH St. Pölten angemeldet wurde.
Was verbirgt sich dahinter? Auffallend ist bei dem Elektrofahrrad, dass Akku und Elektronik komplett in den Rahmen integriert sind. Auch darüber hinaus soll sich das sogenannte "mi-bike" vom klassischen Fahrradhandel abheben. Gedacht sei es laut Vertriebsleiter Josef Jahodinsky vor allem für 'Smart Cities' – Städte, in denen Bewohnern eine energieeffiziente und klimaverträgliche Lebensweise ermöglicht wird.
Im Jahr 2010 entstand die Idee für das innovative Rad, ein Produkt aus der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der TU Wien, der researchTUb und der GW St. Pölten. Aktuell finden die abschließenden TÜV-Zertifizierungen statt. Ab April soll das Rad in den Verkauf gehen.
Das "mi-bike" ist aber nicht das erste Produkt aus dem Hause GW, für das ein Patent angemeldet wurde. Für den UCARVER, einen klappbaren Elektro-Roller, wurde ein eigenes Gelenk entwickelt, das bei Gewichtsverlagerung ein entspanntes Gleiten gewährleisten soll. Die Innovationen kommen nicht von ungefähr. Sie basieren auf der neuen Ausrichtung des Unternehmens, in der auf Zukunftsthemen wie Sonnentankstellen und moderne, umweltfreundliche Mobilität gesetzt wird. "Wir haben Schritte weg von der klassischen Lohnfertigung hin zur Eigenproduktion gesetzt", sagt Jahodinsky. Und diese Eigenprodukte führten wiederum dazu, eigenes Know-how aufzubauen.
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