Fast tödliche Attacke: Polizeichef fordert bessere Sicherheitsvorkehrungen bei Feuerwehrfesten

"Gewalt auf Feuerwehrfesten und Clubbings durch geschulte Sicherheitsdienste entgegenwirken", fordert Polizeichef Fritz. | Foto: dpa/Ingo Wagner
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Hat die Feuerwehr Ollersbach zu wenig für die Sicherheit auf ihrem Fest getan? Dem Kommandanten droht Verfahren.
OLLERSBACH/NEULENGBACH (wp). Betroffenheit herrschte Ende Mai, als am Ollersbacher Feuerwehrfest Thomas D. zu später Stunde von einem unbekannten Besucher völlig grundlos niedergeschlagen und dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Sogar eine Reanimation war nötig. Ein Freund des Opfers verfolgte den Täter zwar, ließ aber ab, als er selbst von diesem bedroht wurde. Eine genaue Täterbeschreibung konnte er nicht abgeben. Bis heute ist der Täter flüchtig. Seitens der Polizei wurden wochenlang intensive Ermittlungen geführt – erfolglos. „Es meldeten sich Zeugen, die sich nur wichtig machten, aber nicht einmal am Fest anwesend waren“, erzählt Neulengbachs Polizeichef Josef Fritz. Der Polizeibeamte ärgert sich auch, dass seitens der Feuerwehr nach der Tat „nicht bzw. erst nach einer Stunde die Polizei gerufen wurde. Dadurch wurden die Erhebungen enorm erschwert“. – „Wir haben geglaubt, mit der Alarmierung der Rettung kommt auch die Exekutive mit“, rechtfertigt sich Ollersbachs FF-Kommandant Johann Schabschneider jun.

Feuerwehr droht nun Prozess
Seitens der Behördenvertreter glaubt man, dass auf den FF-Kommandanten ein Verwaltungsverfahren zukommen wird, was auch Polizeichef Fritz befürchtet: „Immerhin trägt die Feuerwehr Verantwortung für die Sicherheit bei so einem Fest. Zwei Security-Männer waren hier zu wenig und obendrein viel zu begrenzt eingesetzt.“ Schabschneider kontert: „Wir haben uns seitens der Feuerwehr nichts zu Schulden kommen lassen. Mehr Security hätte den fast tödlichen Angriff aus dem Hinterhalt auch nicht verhindern können.“ Sich anbahnende Raufereien, so Schabschneider, wurden aber durch eigene Kräfte der Feuerwehr, die zur Sicherheit abgestellt waren, „sehr wohl verhindert“.

Grundsätzlich überlegt der FF-Kommandant, „ob wir im nächsten Jahr noch Disko- und Barbetrieb machen sollen. Damit ziehen wir nur zusätzlich jugendliche Chaoten an, die ich hier nicht mehr sehen will“. Außer Zweifel steht für ihn, „dass wir das nächste Feuerwehrfest sicherer und übersichtlicher machen und mehr Securitys abstellen werden“. – „Die sollten aber nicht nur Muskelmasse, sondern auch etwas im Hirn haben, damit sie im Anlassfall die Gemüter beruhigen können“, empfiehlt Polizist Fritz. Als vorbildhaft nennt Fritz den Sicherheitsplan bei Festen der Johannesberger Feuerwehr. „Wir grenzen das Festgelände so ab, dass es nur einen Ein- und Ausgang gibt“, erklärt der Johannesberger FF-Kommandant Johannes Höllmüller, „wir haben vier professionelle Securitys, die mit Headset arbeiten, und kontrollieren alle Besucher genau.“ Und: „Störenfriede verlassen sofort das Gelände.“ Ein Problem sieht Höllmüller genauso wie sein Kollege Schabschneider „in immer respektloser werdenden Jugendlichen“.

Wo der Spaß endet
(Kommentar)
Bei einer Attacke am verwichenen Ollersbacher Feuerwehrfest hatte ein nach wie vor unbekannter Täter, der aus dem Dunkel der Nacht kam und dorthin wieder verschwand, einen friedlichen Besucher fast ins Jenseits befördert. Das könnte nun auch ein Nachspiel für die Ollersbacher Florianis haben: Behördenvertreter erörtern nämlich die rechtlich relevante Frage, ob der Kommandant und seine Truppe für ausreichende Sicherheit der Besucher gesorgt hatten oder nicht. Kritisiert wird unter anderem, dass zwei Männer einer Sicherheitsfirma für ein Fest dieser Größenordnung zu wenig waren, das Festgelände zu unübersichtlich und nach dem Vorfall nicht gleich bzw. zu spät die Polizei gerufen wurde. Die Kritik mag ihre Berechtigung haben, sie kann aber nicht über eine besorgniserregende Entwicklung in der Region hinwegtäuschen: Die Gewaltbereitschaft seitens aggressiver und respektloser (nicht nur jugendlicher) Chaoten steigt, erzählen Kommandanten immer häufiger. Ärgerlich! Denn wenn man auf Festln immer öfter mit Gewalt rechnen muss, oder sich seines Lebens nicht mehr sicher sein kann, hört sich der Spaß bald auf.

Kontakt: Werner Pelz, Tel.: 0699 139 90 217 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com

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