Helfen ohne Einschränkung
Junger Verein setzt sich für Menschen mit Behinderung ein.
KREMS. Wenn Stufen plötzlich zur unüberbrückbaren Barriere werden, oder es sogar schwierig wird, den Lichtschalter oder den Türdrücker zu bedienen, dann fängt ein junger Verein den Betroffenen auf.
"Chancengleich- Helfen ohne Einschränkung" heißt die Interessensvertretung, die -im Sommer 2012 gegründet- schon jetzt 52 Mitglieder zählt.
Hilfe durch Erfahrung
Ob es um Umbauten in der Wohnung geht, einen speziellen PKW oder einen neuen, passenden Job, dann eröffnet "Chancengleich" ein umfassendes Netzwerk für Beratungen. "Wir haben all diese Fragen durchgemacht, wir können Hilfe geben", erklärt Albert Kisling als Präsident des Vereins und selbst Rollstuhlfahrer, "es ist ein riesiges Expertenwissen vorhanden." Und mit diesem überprüft der Verein die Umgebung, öffentliche Gebäude, Geschäfte, Gaststätten und mehr auf Barrierefreiheit. "Und wir versuchen, mit Betreibern und Besitzern zu sprechen und sie auf Barrierefreiheit aufmerksam zu machen", berichtet Gerhard Holnsteiner, der Obmann von "Chancengleich".
Gerechtigkeit bei Versicherungsleistungen
Wo die Vereinsgründer noch ein Ungleichgewicht orten, sind die Versicherungsleistungen. Schließlich erhielten Menschen, die von einem Arbeisunfall bleibende Schäden davontragen, höhere Versicherungsleistungen, als Leute, die von Geburt an oder nach einem Freizeitunfall behindert sind. "Wenn jemand einen Unfall in der Freizeit hat, soll er sich an uns wenden", fordert Holnsteiner auf, "wir wollen dabei helfen, dass er sein Recht zugesprochen bekommt."
Mit im Boot: Angehörige
Der Verein richtet sich auch an Angehörige von Behinderten, wie Kisling erklärt: "Nur allzu oft wird vergessen, wie es denen geht." Bei "Chancengleich"-Vereinsabenden, die im Pfarrhof Krems-St. Paul stattfinden, sollen daher Psychologen oder demnächst ein bekannter Handbiker mit Handikap Behinderte und auch deren Angehörige motivieren und Hilfestellungen geben.
"Chancengleich" sucht Handicap-Sportler(innen)
Doch damit nicht genug, das Prinzip "Chancengleich" soll sich auch im Sport niederschlagen. "Wir wollen eine Gruppe mit Handicap-Sportlern, und zwar Handbiker- aufbauen", kündigt Kisling an. 500,- Euro vom Erlös des Ball des Sports ermöglicht es diesen Sportlern, das Fitness-Studio der Sporthalle kostenlos zu benützen. Gemeinsame Trainingsfahrten sollen Sportler hervorbringen, die sogar bei Staatsmeisterschaften mitfahren. "Interessierte können sich dazu beim Verein melden", fordert Kisling auf. "Chancengleich" hat natürlich auch Tipps parat, wo und wie zukünftige Handbiker zu einem guten Spezialrad kommen.
Ein Ziel: Partnerhund
"Unter dem Motto 'Chancengleich für alle' setzen wir uns ein Ziel pro Jahr", kündet Obmann Gerhard Holnsteiner von der finanziellen Herausforderung, mit Geld zu helfen, " das heurige Projekt ist ein Partnerhund."
Damit all die Ziele auch Wirklichkeit werden können, braucht es noch Mitglieder, die um 30,- Euro im Jahr ihren Beitrag zur Chancengleichheit leisten können. Franz Gily, als Kassier im "Chancengleich"-Vorstand weiß: "Was zählt ist das Gewicht, das der Verein bekommt." Denn mit der Anzahl der Mitglieder, steigt auch die Möglichkeit, etwas durchzusetzen.
Und so hat unsere Umgebung die Chance, etwas barrierefreier für Menschen mit Behinderung zu werden.
Kontakt:
Verein Chancengleich
Bründlgraben 8/6
3500 Krems
office@chancengleich.org
0664/255 10 10
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