"I schreib so wia's mia passt!"
Die Mundartdichterin Aloisia Secnicka ist zurzeit in aller Munde und das hat seinen Grund.
RENNERSDORF (ah). Menschen schreiben aus ganz unterschiedlichen Gründen Bücher. Oft wollen sie damit kritische Themen behandeln, manchmal ihre eigenen Lebensgeschichten verarbeiten oder Menschen berühren und sie zum Lachen bringen. Letzteres trifft auf die Mundartdichterin Aloisia Secnicka zu, die ihr Hobby, das Mundartdichten, in bereits fünf veröffentlichten Büchern zu Papier brachte. Auf die Frage, warum sie schreibe, antwortete sie lächelnd: "Weils ma taugt und i de Menschn zum Lochn bringa wü, gaunz afoch."
Die Themen ihrer Bücher sind aus dem Leben gegriffen und sie setzt diese auf eine humoristische, sympathische Weise um.
Die Ideen zu ihren Geschichten kommen meist ganz spontan. "I geh nirgends ohne mein Notizblock und mein Kuli hin", erzählt sie, "i hob sogar wos in mein Bod liegn, weil waun ma wos untakummt, muass i des glei aufschreibn."
Zweijahresrhythmus
Ihr erstes Buch "Schmunzln und lochn" erschien im Jahr 2006 und ihre weiteren folgten im Zweijahresrhythmus nach, und "so Gott will, schreib i so weiter wie bisher, weil einfallen tut mir immer was".
Seit fast 12 Jahren schreibt Secnicka als Ausgleich zu ihrem Beruf. "Ans der schensten Erlebnisse woar", so schildert die Dichterin, "als mi a krebskranke Frau kontaktierte und sich bei mir bedaunkte, weil meine Gedichtln haums fia an Moment ihr Kraunkheit gaunz vagessn lossn."
Bei der Schilderung dieser Geschichte muss sogar die wortgewandte und aufgeschlossene Dichterin kräftig schlucken. Aber genau diese Momente seien es laut Secnicka, die sie immer weiter vorantreiben und ihr Ideenreichtum dadurch weiter wächst.
Dialekt ist ein Kulturgut
Jene, die Secnickas Gedichte kennen, wissen, dass sie alle im Dialekt geschrieben sind und das ist auch ganz bewusst so. "Da Dialekt spiegelt unsre Heimat wider und meiner Meinung noch is des a Kulturgut, wos unbedingt bewoahrt ghert." Ihre Bücher sind in der Raika Ober-Grafendorf, beim Mostheurigen Moderbacher und in der Bücherei Rabenstein erhältlich.
"A Pielachtola" - Gedicht von A. Secnicka
"A offena Blick und kloare Aug´n,
de ehrlich und freindlich in d´Wölt hinaus schau´n.
Wo a Haundschlog sovü gült wia a Vatrog,
wiar´s friahra woar, so is a heite - koa Frog´.
Wo a freindliches Griaß eich de Mensch´n vabindet,
sich gegenseitig hölf´n jeda ols sölbstvaständlich empfindet.
Begegnest so an Mensch´n daunn is es gaunz g´wiss,
dass a gaunz sicha aus´n Pielachtoi is."
Die Heimatverbundenheit Secnickas spiegelt sich in diesem Gedicht ganz klar wider und stellt die Menschen im Pielachtal auf charmante Weise dar.
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