Impfstoffe werden rar

TRAISENTAL (je). Der derzeitige Engpass betrifft vor allem die Impfstoffe für Diphtherie, Keuchhusten, Polio und Tetanus. Die Syrienkrise wird als möglicher Grund für diesen Mangel angeführt. Beim Lokalaugenschein in den Apotheken in Traismauer und Herzogenburg wird dies zwar bestätigt, Grund zur Beunruhigung besteht hier jedoch noch nicht.

Lieferschwierigkeiten

Es sei immer schwierig, bestimmte Medikamente zu bekommen und Lieferverzögerungen seien nichts Neues, berichten sowohl Gabriela Krb von der Apotheke Traismauer als auch Michaela Walcher von der Apotheke Herzogenburg. "Heuer ist die Lieferung bestimmter Medikamente aber besonders verzögert oder sogar eingeschränkt", ergänzt Walcher. Vor allem bei der Vierfach-Impfung Keuchhusten/Polio/Tetanus/Diphtherie gibt es bis Herbst keine Alternativen, da keiner der Lieferanten der Nachfrage nachkommen kann. "Das betrifft dann vor allem Menschen, die diese Impfungen auffrischen wollen, eine zeitliche Verschiebung über ein paar Wochen oder Monate ist da noch im Rahmen", beruhigt Krb.
Auch Allgemeinmedizinerin Sophie Seidler-Silbermann aus Herzogenburg hat festgestellt, dass vor allem bei den Impfstoffen heuer häufig Lieferschwierigkeiten bestehen. "Das ist für die Patienten natürlich nicht optimal", berichtet die Ärztin. In vielen Fällen könne man aber noch auf andere Impfkombinationen, wie zum Beispiel eine Dreifach-Impfung ausweichen, erklärt die Medizinerin.

Gründe für Mangel

Momentan wird die Syrienkrise als vorrangiger Grund für die Lieferschwierigkeiten genannt. In Syrien ist wieder Kinderlähmung (Polio), die durch verseuchtes Wasser übertragen wird, ausgebrochen. Nun wird natürlich dort vermehrt der Impfstoff gebraucht. Bei uns entsteht dann ein kurzzeitiger Mangel. Allgemein wird noch angemerkt, dass Österreich aus Pharmakonzernsicht wegen seiner Billigpreispolitik und Größe kein so beliebter Absatzmarkt für Medikamente ist, was auch zu einem Mangel führen kann.