Mit Baseballschläger gegen den Freund der Schwester
HERZOGENBUR (ip). Als ein 24-Jähriger im September 2014 von seinem Arbeitskollegen erfuhr, dass seine 21-jährige Schwester eine Beziehung mit ihm habe, geriet dieser in Wut und drohte: „Du kannst dir dein Grab schon schaufeln. Ich schneide dir die Kehle durch!“ Doch das war nur der Anfang einer brutalen Auseinandersetzung der türkischstämmigen Familie des Mädchens gegen ihren 23-jährigen Freund.
Prozess in St.Pölten
Am Landesgericht St. Pölten gab es ein Familientreffen, wobei der 24-Jährige, sein 17-jähriger Bruder und das 46-jährige Familienoberhaupt auf der Anklagebank Platz nahmen. Mutter und Tochter hielten sich als Zeugen zur Verfügung.
Der Verhandlungsverlauf war schwierig, da sich die Angeklagten in Widersprüchen verwickelten und auch zuvor getätigte Falschaussagen zugaben.
Für Richter Markus Grünberger war schließlich die Version des Opfers alleine glaubwürdig. Dieser gab an , dass er zum Haus seiner Freundin gefahren war, dort Faustschläge und Schläge mit einem Baseballschläger, mit dem ihn der 17-Jährige attackierte, und leichte Stichwunden mit einem Stanleymesser, mit dem der Vater vor ihm herumfuchtelte, einstecken, bevor er in sein Auto fliehen konnte, schilderte der 23-Jährige. Bevor er losfahren konnte sei der jüngere Bruder noch auf die Motorhaube gesprungen und habe gegen die Türe getreten.
Urteil nicht rechtskräftig
Grünberger verurteilte die bis dato unbescholtenen Männer ihrer Beteiligung entsprechend. Während der jüngere Bruder wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und Sachbeschädigung mit sechs Monaten bedingter Freiheitsstrafe davonkam, erhielten der ältere Sohn und sein Vater teilbedingte Freiheitstrafen von zehn Monaten, wobei sie den Haftanteil schon in Untersuchungshaft verbüßt haben (nicht rechtskräftig).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.