Mord und Totschlag
KREMS. Das Literaturhaus lädt am Donnerstag, 5. Dezember 2013 ab 20 Uhr zu Mord & Totschlag: Warum uns das Böse fasziniert Ins Literaturhaus Niederösterreich, Steiner Landstraße 3, 3504 Stein/Krems ein.
Mit Franz Schuh und Heinrich Steinfest, Moderation: Klaus Zeyringer
Eintritt: 10 Euro/ erm. 8 Euro
KARTEN: www.ulnoe.at bzw. 02732 / 72884
Daß der Kriminalroman längst in den Rang einer anerkannten Literaturgattung erhoben ist, weisen u.a. zahlreiche renommierte Literaturpreise aus – zum Beispiel in Amerika der Edgar Allan Poe Award, in Frankreich der Grand prix de littérature policière, in Deutschland der Deutsche Krimi Preis und der Glauser.
Für die Aufwertung des Krimis auf höchstes literarisches Niveau zeichnen Autoren wie Heinrich Steinfest verantwortlich, die intensive Beschäftigung mit dem Krimi und die spezialisierte Kennerschaft des Essayisten und Philosophen Franz Schuh ist ebenfalls eine Auszeichnung für die crime story. Es gibt viele (Ab)Gründe, warum sich LeserInnen kaum vom thrill trennen können – und immer schwingt bei der Lektüre auch die Raskolnikow-Frage mit, schon seit der Geschichte von Kain und Abel geht es um Schuld und Sühne, Verbrechen und Strafe. Zwei brillante Autoritäten auf dem weiten Feld von Mord & Totschlag lesen und sprechen mit Moderator Klaus Zeyringer über das schöne Grauen.
Heinrich Steinfest
In Australien geboren, in Wien aufgewachsen, derzeit meist in Stuttgart zu Hause – und dort einer der prominentesten und besonders exponierten Gegner von „Stuttgart 21“ merkt zu seinem jüngsten Roman Wo die Löwen weinen an: „Dies ist ein Roman über das Vorhaben, eine Stadt zu ermorden. Nie erschien mir die Form des Kriminalromans passender. zwingender, befreiender.“
Franz Schuh
„Der Wiener Philosoph, von dem man sich einen Roman wünscht, erfolglos – schreibt über die Liebe. Und den Verfall. Über das Glück. Und über das Kranksein. Über die Literatur. Und über den Tod. (...) Es blitzt sein Geist, es donnert der Applaus. Man darf nicht glauben, dass Schuh abgehoben ist, auch wenn er ständig zitiert und gern doziert. Er hat Witz und Selbstironie. Außerdem schafft er es locker, von einem TV-Krimi zu Theodor Storm zu springen.“
Eigentlich wünschen sich LeserInnen von Franz Schuh natürlich auch einen Krimi – ebenso erfolglos, aber auch seine einschlägigen Rezensionen sind ein Genuß – oder ein bon mot wie dieses: „Krimis sind eine Großstadtgattung – außer sie spielen auf dem Land.“
Klaus Zeyringer
Lebt in Angers (F) und Wien, Professor an der Université Catholique de L'Ouest, Literaturkritiker und Autor; jüngste Publikation: Klaus Zeyringer und Helmut Gollner, Eine Literaturgeschichte: Österreich seit 1650, Studienverlag 2012.
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