Risiko-Einstieg & Feinstaub-Attacke

- Wochentags um 7.20 Uhr: Wachauer SchülerInnen steigen vor dem Bahnhofsgebäude aus insgesamt vier Bussen. An sichereren Einstiegsstellen in ihren Heimatgemeinden wird noch gearbeitet.
- hochgeladen von Doris Necker
Wachauer Busverkehr steckt in Kinderschuhen und erregt schon Gemüter - Mobilitätszentrale ist gefordert
Kaum löste der Busverkehr die eingestellte Wachaubahn ab, äußern auch schon besorgte Eltern und Anrainer entlang der Strecken ihren Unmut. Die Einstiegsstellen, vor allem in Wösendorf, seien viel zu gefährlich für die Kinder und die Feinstaubbelastung sei gewachsen.
WACHAU (sg). Seit der Schulweg der Wachauer Kinder nicht mehr über Schienen, sondern über die Straße führt, hat sich vieles geändert. So warten die Jüngsten nicht mehr an den Bahnhöfen, sondern an Bushaltestellen auf ihre Fahrgelegenheit. Im Falle von Wösendorf, Weißenkirchen und St. Michael befinden sich diese direkt an der Bundesstraße 3.
Mobilitätszentrale arbeitet an Verlegung der Haltestellen
„Für die Schulbus-Einstiegsstellen wurde vor rund einem Jahr den Busbetreibern mitgeteilt, dass keine Änderungen durchgeführt werden dürfen“, erläutert der Leiter des Weißenkirchner Gemeindeamtes, Christian Tauber, „wir haben auch darauf hingewiesen, dass eine Änderung beziehungsweise Neuerrichtung von Einstiegsstellen an der Bundesstraße aus Sicherheitsaspekten abzulehnen sei.“ Weil einige Beschwerdeanrufe auf dem Gemeindeamt eingegangen sind, wurde das Problem gleich an die Mobilitätszentrale weitergeleitet.
„Für Wösendorf gibt es bereits eine Lösung. Der Busfahrer muss nun den Platz vor dem Florianihof anfahren“, erläutert Karin Simlinger von der zuständigen Mobilitätszentrale, „mit der Gemeinde gibt es schon seit längerem Gespräche wegen der Verlegung der Haltestelle.“ An den idealen Haltestellten müsse aber noch gearbeitet werden.
„Skandal“: Professoren-Freifahrt und Feinstaub durch Busse
Unmut herrscht auch in der Umgebung des Campus Krems. Als „Skandal“ bezeichnet der Anrainer Berthold Schieb die Freifahrt von Professoren, Studenten und Angestellten des Campus, während Anlieger wie SeniorenheimbewohnerInnen für ihre Fahrten vom und zum Bahnhof zahlen müssen. „Die alten, großen eingesetzten Busse stoßen nicht nur mehr CO2 aus als die eingestellten Züge, sie verursachen auch eine gewaltige Menge zusätzlichen Feinstaubes, da durch die breite Spurweite am Straßenrand abgelagerter Streusplitt aufgewirbelt wird“, kritisiert er die 17 mal täglich verkehrenden Busse. „Die Betroffenen fordern eine sofortige Einstellung der Campusbusse“, informiert Schieb und verweist auf den Stadtbus, Taxis und die geringe Entfernung zwischen Campus und Bahnhof, die durchaus zu Fuß zurückzulegen sei.
Endgültige „Wachaulinien“ fahren erst ab April
Noch bis 16. April herrscht in der Wachau Übergangsverkehr, der von der ÖBB-Postbus GmbH bewerkstelligt wird. Erst nach Weihnachten wird das Ausschreibungsverfahren für den zukünftigen Busverkehr abgeschlossen sein, das wegen des riesigen Gesamtvolumens europaweit organisiert werden musste. „Danach gibt es eine Einspruchsfrist von zwei Monaten“, kündigt Simlinger an, „und erst ab 16. April werden dann die endgültigen Busse mit der Aufschrift `Wachaulinien‘ fahren.“


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