Spritzig: Impfen erfordert Hirn

Christine Saahs hat sich als Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde der antroposophischen Medizin verschrieben. | Foto: privat
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  • hochgeladen von Simone Göls

Grippewelle, Masern-Epidemie, HPV-Virus und mit der ersten Frühlingssonne auch die Zecken. Derzeit sind die Medien voll von Impfempfehlungen. Doch immer mehr Skeptiker vermuten, dass Impfungen mehr schaden als nützen, zum Beispiel Allergien, Krebs oder Alzheimer auslösen können. Tatsache ist: Das Impfen ist ein Milliardengeschäft. Die ständige Impfkommission empfiehlt derzeit ab der 9. Lebenswoche bis zum 15. Lebensmonat zwölf Impfstoffe mit insgesamt 34 Einzelimpfstoffen. "Als Baby habe ich schon noch Impfungen bekommen, aber jetzt findet meine Mutter das Impfen als gefährlich, weil sie so viel über Impfschäden gehört hat," erzählt die zwölfjährige Marion S. aus Krems, "heute darf ich nicht einmal mehr Zecken-Impfen gehen, weil sie das für gefährlich hält." Mit dieser Meinung steht Marions Mutter nicht alleine da. Aber birgt die Verweigerung nicht ein Risiko?
"Die Entscheidung über die Impfung sollte immer individuell getroffen werden. Grundvoraussetzung ist eine ausführliche Aufklärung über die Risiken der Erkrankung aber auch jener der Impfung", ist Christine Saahs, Fachärztin für Kinder- und Jugenheilkunde in Krems überzeugt. Als anthroposophische Ärztin steht sie für ein verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Impfen zu einem sinnvollen Zeitpunkt, ohne wirtschaftliche Interessen. "Eine Schutzimpfung ist eine Prophylaxe. Das heißt wir therapieren nicht jemanden mit einer Erkrankung sondern wir greifen in gesunde Immunsysteme tausender Menschen ein mit der Hoffnung einzelne vor schweren Erkrankungen zu schützen. Dies ist nur leider nicht ganz frei von Komplikationen", weiß die Ärztin. Weil keiner abschätzen könne, wie ein Kind oder Patient auf die Impfung oder Krankheit reagiert, sei für den Arzt es wichtig, in Abstimmung mit den Eltern, einen individuellen Impfplan zu erstellen. Saahs: "Ein Grundproblem sind die sehr frühen Vielfachimpfungen zu einem Zeitpunkt, wo die Kinder normalerweise erst das unspezifische Immunsystem aufbauen. Gezielte Eingriffe während dieser Ausreifungsphase müssen wohlüberlegt sein, da Störungen auf unterschiedlichster Ebene möglich sind und negative Auswirkungen im gesamten späteren Leben haben können." So sei bekannt, dass nach Impfungen das Asthmarisiko doppelt so hoch sei wie nach Verschiebe des Impfbeginns in das zweite Lebensjahr. Auch die Unreife des Gehirns könne sich bei einem frühen Impfstart negativ auswirken.

Die Zeckenimpfung habe einen großen wirtschaftlichen Aspekt und schwere FSME-Erkrankungen seien bei Kindern eher eine Rarität. "Ich bin daher im Kindeslater sehr zurückhaltend mit FSME-Impfungen, außer natürlich die Eltern wünschen es oder die Kinder verfügen über eine große Neigung für Zeckenbisse.

Auch für den Stadtrat Klaus Bergmaier ist das Thema Impfen aktuell: "Vorige Woche war ich mit meinem Sohn bei der Schuleinschreibung, wo wir auch nach den Impfungen gefragt wurden." Strikte Impfgegner, wie er sie durchaus unter den Eltern dort ortete, verstehe Bergmaier nicht ganz: "Wir haben unser Kind gegen alles, was von der Kinderärztin angeboten wurde, impfen lassen. Außer TBC." Was Bergmaier für sich nicht in Anspruch nimmt, ist die Grippeimpfung. Er habe erst vor kurzem seine Immunisierung durch einen Test feststellen lassen und dabei sei herausgekommen, dass seine sehr lange zurückliegende Zeckenimpfung immer noch wirkt.

"Impfen hat die Medizin revolutioniert", meint Reinhard Resch, der ja nicht nur Bürgermeister, sondern auch Mediziner ist, "vielen ist nicht mehr bewusst, was für schreckliche Krankheiten wir nicht mehr bekommen durch das Impfen. Daher sinkt auch die Bereitschaft, sich impfen zu lassen." Polio oder Pocken hätten so ihren Schrecken verloren.

Die antroposophische Ärztin Christine Saahs rät: "Ein wichtiger Punkt ist, dass Eltern, die mit Impfungen zurückhaltend sind, ihren Kindern während der eventuell auftretenden Krankheit auch die nötige Ruhe, Behandlung und Erholung angedeihen lassen."

Christine Saahs hat sich als Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde der antroposophischen Medizin verschrieben. | Foto: privat
Klaus Bergmaier ist SPÖ-Stadtrat, Vater eines künftigen Schulanfängers und nutzt die Möglichkeit des Impfens mit Bedacht. | Foto: weinfranz

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