Über Fingertipp zum Retter

Too good to go - rette Essen

So leicht war Essen retten noch nie: mit einer App Nahrungsmitteln eine zweite Chance geben.

REGION HERZOGENBURG. Ein Smartphone und die richtige App - mehr braucht man nicht um Essen vor der Mülltonne zu bewahren. Egal ob Essen, Elektrogeräte oder andere alltägliche Dinge, wir sind zu einer Wegwerfgesellschaft mutiert. Apps, wie die "too good to go"- App wollen genau das vermeiden. Angeboten werden dabei oft Gebäckstücke, die Abends weggeworfen werden müssten, oder Lebensmittel bei denen das Mindeshaltbarkeitsdatum immer näher rückt. 

Gutes tun und dabei sparen

"Ich finde es toll Lebensmittel vor dem wegwerfen zu retten.",  erzählt uns Katrin Martin aus Herzogenburg begeistert. "Beim Hager bekommt man immer Gebäck was über bleibt vom Tag und auch süße Mehlspeise ist immer dabei. Beim Spar habe ich auch schon was geholt da war Käse, Buttermilch, Vegane Pilzwürstchen, Hühnerkeulen und Joghurt dabei. Wir sind ein 5 Personen Haushalt mit 2 Erwachsenen und 3 Kinder und wenn man sich da etwas sparen kann ist das natürlich toll", berichtet die Familienmama weiter.  Andrea O. berichtet allerdings über eine Enttäuschung, als sie eines der too good to go Pakete abholen wollte: "Ich hätte es echt gerne probiert, allerdings stand bei mir dann, dass die Bezahlung ausschließlich mit Paypal oder Kreditkarte möglich sei, was ich beides nicht besitze, deshalb habe ich es dann gelassen." Die Herzogenburgerin berichtet weiter, dass sie das Konzept an sich gut findet, aber es sicherlich noch ein paar Lücken gibt, die es zu verbessern gilt.

Gemeinsam miteinander

"Ich nutze die App auch öfters und hole mir Sackerl von den Betrieben" berichtet Elfi Huber vom Hiatastüber in Nußdorf. Ihr Betrieb macht auch bei der Aktion mit. "Bei mir gibt es meist eine Flasche Traubensaft, Marmelade, süßes Kleingebäck, Aufstriche oder, wenn Heuriger ist, auch Fleisch. Im Sommer ist auch oft Obst und Gemüse vom Garten mit dabei." erzählt die Wirtin weiter. "So ein Überraschungssackerl ist sehr interessant, weil immer Sachen darin sind, die man nicht kaufen würde und man schmeißt nichts weg. Die Leute die zu uns kommen und die Pakete holen, freuen sich immer sehr und kommen dann auch manchmal zum Heurigen".  Auch Evelyn Hochsteger macht mit ihrem Laden "Gsunds Eck" in Traismauer bei der Aktion mit. "Im Juli stand eine Dame mit einem Saft vor mir, den sie mir schenken wollte. Ich kannte das Konzept zu dem Zeitpunkt noch nicht. Sie hat mich dann aufgeklärt und wir waren direkt begeistert und mindestens genau so begeistert sind jetzt auch unsere Kunden.", erzählt die Ladenbesitzerin. "Das schöne ist, dass sich durch diese Sackerl wirklich jeder unsere Produkte holen kann, auch, wenn unser Geschäft normal eher kostspieliger ist, als andere Lebensmittelhändler." erzählt sie weiter. Aber nicht nur Heurigen und Regionalläden machen mit: Sparfilialen, Hager, Nordsee, sogar Tankstellen sind bei der App dabei.