Verschwundene Pfaue und zerstochene Reifen

- Symbolbild
- Foto: Regionaut: F. Gratzi
- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Werner Pelz)
ST. PÖLTEN/OBERGRAFENDORF. Vergeblich kämpfte ein Veterinär am Landesgericht St. Pölten um die Aufklärung über den Verbleib von sechs wertvollen Pfauen. Als er schließlich enttäuscht über den Freispruch „seines Verdächtigen“ das Gerichtsgebäude verließ, fand er sein Auto mit zerstochenen Reifen vor.
Seit Jahren bekämpfen sich der Tierarzt als ehemaliger Mieter einer Liegenschaft im Pielachtal und der Besitzer beziehungsweise Vermieter, über den sogar ein Betretungsverbot seines eigenen Anwesens verhängt worden war. Zuletzt saß der 47-jährige Bruder des streitbaren Landwirts, der auf dem Anwesen wohnt, auf der Anklagebank. Ihm warf Staatsanwalt Karl Wurzer vor, sechs Schwarzflügelpfaue, die der Tierarzt teuer erworben und gezüchtet habe, gestohlen zu haben.
„Hundert prozentig unschuldig“, erklärte der mehrfach vorbestrafte Pielachtaler in der Causa „Pfaue“. Er habe damit gar nichts zu tun, wohne halt nur dort und könne bestätigen, dass ein Pfauenweibchen irgendwann von irgendwo dahergekommen sei.
Die Türe zum Hühnerstall sei im September 2011 aufgebrochen worden, so der Veterinär, und von seinen acht Prachtexemplaren waren nur noch zwei da. Als er bereits weggezogen war, habe ihn der Nachmieter verständigt, dass die „verschwundenen“ Tiere nun wieder im Hühnerstall eingesperrt seien. Er selbst habe jedoch nicht mehr Nachschau halten wollen, da er vom Besitzer bereits einmal zusammengeschlagen worden sei. Daher bat er die zuständige Polizeiinspektion um Hilfe.
Die Beamten, die nur noch zu zweit die Liegenschaft aufsuchen, nachdem 15 Beamte anlässlich einer Hausdurchsuchung in Misskredit geraten waren, da angeblich Goldbarren verschwunden, danach aber wieder aufgetaucht seien, scheiterten jedoch, da der Besitzer auf einen richterlichen Durchsuchungsbefehl bestand.
Während das Verfahren gegen den Eigentümer der Liegenschaft in der Causa „Pfaue“ bereits eingestellt wurde, sprach Richterin Doris Wais-Pfeffer den Bruder im Zweifel frei (rechtskräftig). Die Aussage des Tierarztes sei zwar durchaus glaubhaft, es lasse sich jedoch nicht mit Sicherheit sagen, wer die Exoten verschwinden hat lassen.
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