Wienerwald gibt letztes Blut
Urlaubszeit ist bekanntlich auch Unfallzeit, doch gerade jetzt sind die Blutvorräte im Wienerwald erschöpft.
WIENERWALD (ah). Es kann uns allen passieren. Sei es nun Unachtsamkeit, die zu einem schweren Unfall führt oder auch eine geplante Operation. In beiden Szenarien kann es sein, dass wir auf Blut angewiesen sind. Menschliches Blut zählt in Notfällen zu den wichtigsten Medikamenten, doch gerade jetzt, kurz vor der Urlaubszeit, die bedauerlicherweise auch Unfallzeit bedeutet, sind die Blutvorräte in Niederösterreich und somit auch im Wienerwald erschöpft.
Samariterbund zufrieden
Robert Topf vom Arbeiter-Samariter-Bund in Altlengbach ist mit den Spendern sehr zufrieden: "Bei unserer letzten Aktion waren 37 Blutspender hier und damit sind wir eigentlich recht zufrieden."
Innermanzinger spendefaul
Gerhard Kugelberger von der Freiwilligen Feuerwehr Neustift-Innermanzing beschreibt zwei Seiten einer Medaille: "Einerseits sind die Leute hier spendefaul, denn wenn von 30 Spendern alleine schon 20 von der Feuerwehr sind, ist das bedenklich." Auf der anderen Seite ist er der Meinung, dass Blutspendeaktionen oft zu wenig beworben werden und deshalb der Andrang dementsprechend gering ist.
Weltmeisterschaft ist schuld
Laut Eva Menichetti, medizinische Leiterin der Butspendezentrale für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, gibt es zwei Erklärungen für den Engpass: "Derzeit gibt es zwei Gründe. Erstens war das Pfingstwochenende, an dem wir viele Blutspendeaktionen haben, dieses Jahr sehr heiß," so Menichetti. Auch die Fußball-Weltmeisterschaft ist laut der Leiterin schuld, denn "aus Erfahrung wissen wir, dass bei sportlichen Großereignissen viele Leute auf das Blutspenden verzichten." Ihr Appell an alle im Wienerwald: "Kommen Sie Blut spenden – am besten sobald wie möglich."
Wo Sie spenden können, erfahren Sie unter der kostenlosen Service-Nummer 0800 190 190 oder hier.
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