Bauern blockieren Flutschutz an Tulln
SP-Stadtrat Schweighofer ärgert sich über Landwirte. Bei Hochwasser droht eine Katastrophe.
NEULENGBACH (mh). Vorwürfe, dass die Neulengbacher Hochwasserschutz-Projekte ins Stocken geraten sind, stoßen dem zuständigen Stadtrat Manfred Schweighofer (SP) sauer auf. "Am 4. September finden neuerlich Gespräche mit den betroffenen Grundeigentümern entlang der Großen Tulln statt. Es kann also keine Rede davon sein, dass wir nichts tun", so Schweighofer.
Grundpreis zu gering
Der vom Landessachverständigen errechnete Grundpreis von 3,50 Euro pro Quadratmeter sei nun als zu gering erkannt worden, erklärt der Stadtrat. Damit habe er das Pouvoir, einen höheren Grundpreis zu bezahlen. Enttäuschend sei die mangelnde Bereitschaft etlicher Landwirte, ein paar Quadratmeter zugunsten des Hochwasserschutzes zu einem realistischen Preis abzutreten.
Solidarität ist Fremdwort
"Während die Gebildeten unter ihnen die ökologischen Vorteile erkennen und über den Tellerrand hinausblicken können, sehen die schlichteren Gemüter lediglich, dass ihnen selbst aus Überflutungen wegen der dann fließenden Agrarentschädigungen kein Schaden erwächst – und Solidarität ist ihnen ein Fremdwort", sagt Schweighofer. "Bezeichnend ist das Ansinnen eines ehemaligen Gemeinderats, von dem man hätte erwarten können, dass er das Gemeinwohl noch im Auge hat: Er wäre bereit, den für einen Damm benötigten Grund abzutreten, wenn er dafür den doppelten in gleicher Qualität erhält." Nächste Schritte sind das Rückhaltebecken in Markersdorf, das Schaubergerprojekt von der Dambachmündung bis zur Leitenwehr.
Wohlmuth verteidigt Bauern
Für Bürgermeister Franz Wohlmuth (VP) ist der Angriff auf eine einzige Berufsgruppe nicht sehr förderlich: "An den Bauern alleine wird es nicht liegen." Der Hochwasserschutz sei ein Riesenprojekt, bei dem es nicht nur um die Rückhaltemaßnahmen gehe.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.