Pielach: Fischer fordern Schutz für Huchen
Unfallchirurg Johannes Leitgeb befürchtet, dass der geplante Kraftwerksbau die Bestände der wertvolle Donaulachse im Pielachtal gefährdet.
Text: Patrick Klinka / wp
KIRCHBERG/PIELACH (pk/wp). „Die Pielach ist europaweit ein Juwel, das nicht der Wirtschaft zum Opfer fallen darf!“, appellierte Unfallchirurg Johannes Leitgeb, ein leidenschaftlicher Fischer und Naturliebhaber gegenüber den Bezirksblättern.
Gefährdung der Laichplätze
Durch ihre größtenteils naturbelassenen Ufer ist die Pielach eines der wenigen Gewässer, in denen der vom Aussterben bedrohte Huchen, auch Donaulachs genannt, in den Unterläufen noch laicht. Das könnte sich mit der Inbetriebnahme neuer Kraftwerke, wie etwa jenes in Kirchberg, schlagartig ändern. Im Rahmen des Hochwasserschutzes will man hier die notwendigen Umbaumaßnahmen gleich für ein Schlauchwehr nutzen, was einem massiven Eingriff in die Natur und das Ökosystem der Pielach gleichkommt, wird seitens der Fischer argumentiert.
Wasser zu warm für Fische
Das Problem an der Sache ist die zu erwartende Wassererwärmung. "Der Fluss wird ohnedies von Jahr zu Jahr wärmer", so Leitgeb. Die erforderlichen Staubecken für die Energieerzeugung in Kraftwerken würden diesen Prozess nochmals beschleunigen. Der Huchen sei allerdings ein Fisch, der nur in einer gewissen Temperaturspanne laichen kann. „Es stellt sich die Frage, ob sich das auszahlt“, schildert Leitgeb seine Bedenken, da sich das Millionen-Projekt des Kraftwerks erst nach 30 Jahren rentieren würde. Die Gefährdung des mittlerweile schon seltenen Donaulachses stünde in keiner Relation zum Wirtschaftsprojekt. Außerdem sei ein Ausfall von internationalen Huchen-Fischern zu erwarten. Huchen und Fischer seien zudem ausgezeichnete Werbeträger für das Pielachtal. "Abgesehen davon, wird sind in den nächsten 30 Jahren viel Innovatives am Energiesektor tun", sieht Leitgeb das geplante Projekt als Rohrkrepierer. Die Technik des geplanten Kraftwerks wäre bereits nach wenigen Jahren veraltet. Alternativ wünscht sich der Fischer eine *sogenannte aufgelöste Sohlrampe". Diese Wasserbautechnik würde kein Hindernis für die Fauna der Pielach darstellen, wäre ebenfalls ein Beitrag für den Hochwasserschutz der Region und schließlich würde die Baumaßnahme, einem Wasserfall gleich, optisch hervorragend in die Flusslandschaft passen.
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