Rollstuhlfahrer aus Rathaus gesperrt
Kritik an der mangelnden Barrierefreiheit kommt nun vom Umweltschutzverein Herzogenburg.
HERZOGENBURG (mh). Für Erich Moser vom "Umweltschutzverein Herzogenburg" ist der Fall klar: "Die im Eingangsbereich zum Rathaus befindlichen drei Stufen sind ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer." Menschen mit Gehhilfe würden es gerade noch schaffen und für Mütter mit Kinderwagen sei es halt irgendwie bewältigbar.
Rampe als Lösung
Für Erich Moser unverständlich ist die Situation alleine aus einem einzigen Grund: "Es ist nämlich ausreichend Platz vorhanden, um eine Rampe einzubauen. In der Vergangenheit wurde aber immer auf eine Lösung im Zuge von Umbauarbeiten im Rathaus verwiesen." Dabei würde ein derartiges Provisorium gerade einmal so um die 1.000 Euro kosten, meint Moser.
Seit 15 Jahren Thema
"Die Rampe hätte sich bereits amortisiert, wenn man sie bereits vor etwa fünfzehn Jahren eingebaut hätte." Damals sei das Problem nämlich bereits thematisiert worden, sagt der Umweltschützer.
Behindertenfeindlich?
Moser wirft der Stadtgemeinde "eine latente Behindertenunfreundlichkeit" vor: "Die Untätigkeit, bis Barrierefreiheit gesetzlich vorgeschrieben ist, macht den Spruch einer Stadt 'mit Lebensqualität' zu einem schlechten Witz." Bürgermeister Franz Zwicker (SPÖ) stellt dazu klar, dass er bereits bei seiner Übernahme 2007 noch im Herbst den Auftrag gegeben habe, man möge sich das anschauen. "Wir wären mit der Rampe genau bis zur Eingangstür oder sogar ein paar Zentimeter über den Eingangsbereich hinaus gekommen", so Zwicker.
Maßnahmen geplant
"Als Folge hätte man die gesamte Eingangstür versetzen müssen und das wäre ein enormer Bauaufwand gewesen." sagt der Herzogenburger Ortschef. Bei der Generalsanierung des Rathauses seien natürlich Maßnahmen zur Barrierefreiheit eingeplant. "Da werde ich nicht davor irgendwelche Baumaßnahmen setzen, die dann vielleicht irgendwie nicht zusammenpassen", setzt Zwicker nach.
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