Burger-Kaiser hat Neulengbach-Frust

- <b>Ex-McDonald's-Österreich-Chef</b> Andreas Schwerla möchte auch in der Region Wienerwald Burger verkaufen.
- Foto: McDonald's
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Der aussichtsreichste Franchisenehmer relativiert den geplanten McDonald's-Standort.
NEULENGBACH (mh). Anrainerproteste gegen das geplante McDonald's-Restaurant beim Sturm-Kreisverkehr haben den Baubeginn bisher erfolgreich verzögert. Die US-Fast-Food-Kette musste der Bezirkshauptmannschaft Lärm- und Emissionsgutachten vorlegen, die nach wie vor geprüft werden (die Bezirksblätter berichteten).
Noch fehlt die Genehmigung
Eine Berufung gegen die noch ausständige Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten könnte das Verfahren nun zusätzlich in die Länge ziehen. "Ich gehe nicht davon aus, dass es zu einer rechtskräftigen Entscheidung in erster Instanz kommt", befürchtet Bezirkshauptmann Josef Kronister.
Chef kehrt zur Basis zurück
Andreas Schwerla, aussichtsreichster Kandidat als Franchisenehmer des Neulengbacher Lokals, relativiert nun bereits die Standortwahl: "Es ist noch nicht entschieden, dass McDonald's dorthin geht. Wir sind in Verhandlung und wir wollen sicher sein, dass wir dort willkommen sind und einen perfekten Standort für alle haben." Schwerla kehrte als ehemaliger McDonald's-Österreich-Chef an die Basis zurück und betreibt seit März ein Restaurant der Fast-Food-Kette in Krems und eines in der St. Pöltner Mariazeller Straße.
McDonald's kommt sicher in die Region
"In der Region Wienerwald kann es sicher irgendwann ein McDonald's-Restaurant geben. Das Bedürfnis ist mit Sicherheit da", sagt der einstige Boss aller Burger-Lokale mit dem großen M in der Alpenrepublik, der das Zepter mit März weitergegeben hat. "Doch wir müssen uns erst einmal final entscheiden, in Neulengbach ein Restaurant zu eröffnen." Schwerla sieht gute Chancen, dass er auch dieses Restaurant führen wird, wenn alles unter Siegel, Dach und Fach ist: "Ich bin der nächstliegende Nachbar zu diesem Restaurant und wenn ich meine Arbeit gut mache, habe ich gute Chancen."
KOMMENTAR
Schnell essen und günstig tanken
Einst ein idyllischer Sommerfrischeort, an dem die Bundesstraße nur vorbeiführte, hat sich Neulengbach zu einer respektablen Stadt entwickelt. So ist es kein Wunder, dass sich immer mehr große Konzerne für die trotzdem noch beschauliche Kleinmetropole am Rande des Wienerwalds interessieren. Während sich viele Leute über ein Fast-Food-Restaurant und eine Billigtankstelle freuen würden, gibt es auch besorgte Bürger, die den Verlust der heiligen Ruhe befürchten. Bürgermeister Franz Wohlmuth und sein Team stehen vor der Herausforderung, den Spagat zwischen friedlichem Wohlfühlort und pulsierendem Wirtschaftszentrum mit der entsprechenden Infrastruktur zu schaffen. Die Bedürfnisse so unterschiedlicher Gruppen unter einen Hut zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, wie die jüngsten Proteste und Initiativen gegen schnelles Essen und günstiges Tanken zeigen.
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