Ein Schiff voller Zukunftsmusik
MS Wissenschaft beschäftigte sich heuer mit dem demographischen Wandel
KREMS. Diskuterende Jugendliche tummeln sich im Bauch des riesigen Frachters. In mehreren Stationen können sie eine Idee vom demographischen Wandel bekommen und das regt eben zum Denken an.
Ins Auge stechen gleich ein volltechnisierter Rollstuhl oder eine Tafel mit Fragen wie "Wie lange wird es dauern, bis du in Rente gehst?". Ja, Rente! Schließlich ist die MS Wissenschaft, die zwei Tage in der Nähe der Kremser Schiffstation angelegt hatte, aus Deutschland. Diesen Halt nahm auch die Wirtschaftsagentur ecoplus zum Anlass, um Niederösterreich zu sagen: "Wir haben den demographischen Wandel im Blick!"
Wirtschafts-Landesrätin Petra Bohuslav: "Der gesellschaftliche Wandel wirkt sich auf viele Einzelbereiche aus. In Niederösterreich bereiten wir uns rechtzeitig mit unseren Technopolen und Cluster darauf vor." Damit sind technische Errungenschaften, die älteren Menschen das Leben erleichtern und sie länger selbstständig erhalten, gemeint, aber auch eine neue Arbeitsplatzstruktur, die sich daraus ergäbe.
"Wir müssen das Potential der Erwerbstätigen in Zukunft besser ausschöpfen", gibt Thomas Fent, Wissenschafter am Institut für Demographie zu bedenken. Jetzt seien die sogenannten "Babyboomers", also Menschen, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, voll im Erwerbsleben, als erfahrene Arbeitskräfte. Darum gäbe es zurzeit eine Idealsituation. Doch sobald diese in Pension gehen, rücken geburtenschwächere Jahrgänge nach, die Zahl der Erwerbstätigen könnte zu gering sein, um das System zu erhalten. Mehr Frauen in die Arbeitswelt einzubinden, Menschen länger im Berufsleben zu halten, aber auch die Leute jünger in die Arbeitswelt zu schicken, seinen Möglichkeiten, dem gerecht zu werden. Obwohl letztere dem Wunsch nach qualifizierteren Arbeitskräften widerspräche.
Alles Überlegungen, die der demographische Wandel mit sich bringt, denn der Bauch in der Bevölkerungspyramide wandert langsam aber sicher nach oben- in Richtung Pension.
Und die MS Wissenschaft hat den Hafen bereits wieder verlassen, um stromaufwärts in Richtung Linz zu fahren- mit jeder Menge Zukunftsmusik an Bord.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.