Unser G'schäft

Sägewerk Holzhandel Burger musste Holzfest absagen

Am 20. + 21. März 2020 hätte am Gelände des Burger Holzfachmarkts in Rottersdorf bei St. Pölten das alljährliche „große Burger Holzfest“ (8. Auflage) stattgefunden. Aufgrund der Corona-Maßnahmen musste die Veranstaltung leider abegsagt werden. Was vor über sechs Jahren begann, ist zu einem großen Fest mit jährlich bis zu 2.000 Besuchern gereift.

ROTTERSDORF (pa).  Holz ist facettenreich wie kein anderes Material. "Gemeinsam mit unseren Ausstellern/Kooperationspartnern möchten wir den Besuchern die Vielfalt von Holz näherbringen.Es gibt ein großes Angebot für Kehle und Gaumen, sowie ein eigenes Kinderprogramm.
Als Rahmenprogramm finden Fachvorträge, Vorführungen und Präsentationen statt.
Unser Holzfest steht seit 2 Jahren auch unter einem Sonderthema, welches sich auf unsere Produktgruppen beziehen.", erklärt Franz Burger, Geschäftsführer und Inhaber der Firma Burger. 
Dieses Jahr hätte die Firma das Sonderthema „Nachhaltigkeit“ gewählt, da es der Familie ein sehr großes Anliegen ist, aufgrund der Klimakrise den Besuchern zu zeigen, in welchen Bereichen Holz für „Nachhaltigkeit“ steht.

Die Kooperationspartner
Das waren einige unserer Kooperationspartner: ORF NÖ inkl. Radio Nö-Gärtner Hannes Käfer- HTL Mödling
- Gartenbauschule Langenlois
- Natur im Garten
- Etc....
Insgesamt hätten ca. 25 Aussteller/Kooperationspartner am „großen Burger Holzfest 2020“ mitgewirkt.

Interview mit Franz Burger

Die Bezirksblätter waren im Gespräch mit Franz Burger, Geschäftsführer und Inhaber der Firma Burger.

Wie war der Umgang mit der Situation?
Zu Beginn war die Situation sehr unklar.Es wurden sehr viele Vorbereitungen für das Holzfest schon getroffen, beispielsweise wurde das Festzelt am selben Tag, an dem die Pressekonferenz der österreichischen Bundesregierung stattgefunden hat, aufgestellt. Ebenso waren die kompletten Werbemaßnahmen fertiggestellt.
Man versuchte, eine mögliche Durchführung des Holzfestes rechtlich zu prüfen.
Aus Verantwortung unseren Ausstellern und Kooperationspartnern gegenüber, wurde jedoch das Holzfest am Mittwoch, dem 11.03.2020 um 10:00 Uhr, noch vor dem Erlass der BH St. Pölten, abgesagt. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, war jedoch der Gesundheit unserer Mitarbeiter, Aussteller und Besuchern zuliebe, die einzig richtige Entscheidung.", erklärt Franz Burger.

Kam es zu finanziellen Einbußen?
Das Holzfest ist „DAS“ Kundenevent in unserem Arbeitsjahr.Auf dieses Event wird seit Oktober im Vorjahr intensiv hingearbeitet und viele wirtschaftliche und kaufmännische Entscheidungen richten sich nach diesem Event.
Da dieses Event 1,5 Wochen vor dem Termin abgesagt wurde, waren schon sehr viele Bereiche fertiggestellt.

- Die gesamten Holz-im-Garten Produkte waren fertiggestellt. (Diesen großen Produktbereich wollte man beim Holzfest forcieren.)
o Zusätzlich wurde ein Holz-im-Garten Produktkatalog erstellt, welcher schon vor der Absage gedruckt bei uns eingetroffen ist.
- Das sich das Holzfest über fast das gesamte Betriebsareal zieht, wurden schon alle logistischen Vorkehrungen getroffen, um den Aufbau sehr rasch fertigstellen zu können, jedoch den täglichen Kundenverkehr nicht zu behindern.
- Die kompletten Werbemaßnahmen wurden vor der Absage fertiggestellt und auch in Verteilung gebracht, welche natürlich erhebliche finanzielle Belastungen mit sich zog.Eine genaue Summe der finanziellen Einbußen kann erst zum Jahresende festgestellt werden, jedoch werden auch wir uns auf einen deutlichen Rückgang des Umsatzes einstellen müssen.

Wird das Event nachgeholt?
Unser Konzept des Holzfestes ist, es rund um den Frühlingsbeginn stattfinden zu lassen - unabhängig von Witterungsverhältnissen.Es hat sich durch die Jahre herauskristallisiert, dass Interessenten auch an Tagen mit schlechten Witterungsverhältnissen das Holzfest besuchen.
Somit gibt es einen fix datierten Termin, an dem das Holzfest in diesem bestimmten Jahr stattfinden soll.
Unser Ziel ist es, dass diesjährige abgesagte Holzfest mit denselben Ausstellern von diesem Jahr am 19. + 20. März 2021 stattfinden zu lassen.
Somit können bereits getätigte Vorbereitungen von unseren Ausstellern und unserer Firma im nächsten Jahr verwendet werden.

Wie erging es Ihnen und den Mitarbeitern während dieser Zeit? Wie geht es weiter?
Aufgrund der Maßnahmen zum Schutz gegen eine mögliche Ausbreitung des Corona-Virus, haben sich in unserem Betrieb einige Umstellungen ergeben.Da Produktionsbetriebe während dieser Schließung geöffnet haben durften, haben wir unseren Betrieb in gewisser Art und Weise auf „Online-Shop“ umgestellt. Anfragen von Kunden wurden per E-Mail und per Telefon abgewickelt und anschließend mittels zwei LKW’s und zwei Lieferwagen zugestellt.
Uns war sehr wichtig, dass in dieser Phase unsere Mitarbeiter bestmöglich geschützt werden. Dies wurde durch Tragen einer Mund-Nasen-Schutz-Maske, durch verwenden des Desinfektionsmittels und durch Einhaltung des Mindestabstandes ermöglicht.
Da viele Menschen auf Kurzarbeit und somit auf Home-Office umgestellt wurden, haben wir überraschenderweise unzählige Anfragen bekommen.
Wir hätten nicht damit gerechnet, dass die Menge der Arbeit gleichbleibend ist.
Eine Erklärung unsererseits dafür war, dass viele Menschen sich zu Hause befinden und diese „gewonnene“ Zeit für deren Zuhause nutzen wollten.
In dieser Zeit wollten wir uns den Sorgen und Ängsten unserer Mitarbeiter annehmen. Es fanden viele Besprechungen mit Erklärungen der gesetzten Maßnahmen statt, sowie gaben wir unseren Mitarbeitern ausreichende Informationen bezüglich der momentanen Lage.
Vertrauen ist in dieser Zeit sehr wichtig. Dieses Vertrauen wollten wir unseren Mitarbeitern geben.
Aufgrund der jetzigen schrittweisen Öffnung der Betriebe, ergeben sich für uns wieder einige Umstellungen zu den Arbeitsabläufen der vergangenen vier Wochen.
Wir versuchen somit wieder zum gewohnten „Normalbetrieb“ zu kommen.
Nicht wie während der Schließung, sind jetzt wieder fast alle Betriebseinfahrten, sowie unser Bürogebäude inklusive Verkaufsraum für Kunden wieder begehbar.
Es wurde bei den Verkaufspulten eine Glaswand eingezogen, welche eine Tröpfcheninfektion verhindern soll.
Durch das Tragen einer Mund-Nasen-Schutz-Maske und durch regelmäßiges Desinfizieren, können unsere Mitarbeiter alle Kundenwünsche wieder zur Zufriedenheit erfüllen. 

Fazit:
Ich denke auch, dass es ein Vertrauensbeweis gegenüber unseren Mitarbeitern gewesen ist, niemanden frühzeitig in Kurzarbeit geschickt zu haben.Aufgrund der Auftragslage war es auch möglich die Löhne und Gehälter pünktlich auszubezahlen, worüber ich sehr froh bin.
Wir unterstützen und befürworten die Maßnahmen der Bundesregierung zur Sicherheit der Gesundheit unserer Mitmenschen.
Ich sehe jedoch sehr kritisch, dass die „großen“ Konzerne die Gewinner in dieser Ausnahmesituation sind.
Ich hätte es begrüßt, dass nur Geschäfte bis 400 m2 öffnen hätten dürfen.
Die Nahversorgung hätte auch durch „kleine“ Floristen, Gartengestalter, Baufirmen, etc. ebenso gewährleistet werden können.
Abschließend kann ich als Geschäftsführer der Firma Burger sagen, dass diese Ausnahmesituation gemeinsam mit meinen Mitarbeitern bewältigt werden konnte, worüber ich sehr stolz bin.
Hingegen ist mir aber sehr wohl bewusst, dass wir einer eher ungewissen Zeit im Hinblick auf Auftragslage, Beschäftigung, Finanzen entgegengehen und dies möglicherweise noch zu einer größeren Herausforderung werden kann.

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