Traubenpreise im Höhenflug...noch!
Der 2010er Wein wird knapp, Traubenpreise sind im Höhenflug. Was wird die heurige Lese bringen?
(TEXT & FOTO: SIMONE GÖLS)
TRAISENTAL (sg). Eine Wirtin telefoniert hinter der Schank mit Weinlieferanten. „2,40 Euro für den Liter Sturm?“, klagt sie, schließlich zahle sie für einen Liter Schankwein nur 2 Euro.
Warum also für ein „unfertiges Produkt“ plötzlich viel mehr auslegen als je zuvor? „Der Traubenpreis ist auf dem freien Markt zurzeit sehr hoch“, erklärt Markus Huber. Der Reichersdorfer Winzer und Vorsitzende des Wein-Komitees Traisental weiß auch: „Einige Winzer lesen spezielle Frühsorten auch schon im Traisental.“ Die Priorität legen die meisten aber auf den Wein, nicht auf den Sturm. Dieser sei als saisonales Produkt, das gekühlt und konserviert werden muss, im Handel ohnehin rückläufig.
Huber gibt sich dennoch optimistisch: „Die Preise werden sich schnell wieder normalisieren.“ Erwarte man doch im September, wenn die Hauptlese beginnt, eine qualitativ wie auch mengenmäßig gute Ernte.
Das bestätigt auch Erhard Kührer vom Rebschutzdienst: „Heuer setzt die Ernte aufgrund der Vegetation verhältnismäßig früh ein.“ Dies sei auch gut, schließlich müssen viele Winzer schon auf Weinreserven zurück greifen. Da trifft es sich schon gut, dass Frühsorten wie der Müller Thurgau schon Anfang November für den heiß ersehnten Nachschub sorgen könnten. Anfang September fällt der Startschuss für regelmäßige Reifeproben.
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