Die Fahrkünste der Routiniers
Zwei erfahrene Autolenker, eine Route: Die Bezirksblätter und die Fahrschule Moritz baten zur Prüfung.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER (jp). "Das ist der Teil, wo es euch herbeuteln wird", sagt Herbert Moritz, Leiter der gleichnamigen Fahrschule in Herzogenburg. Es ist 9 Uhr in der Früh. Hans-Peter Schnurrer und Robert Steinemer - beide hatten noch nie einen Unfall - haben die erste Herausforderung am Übungsplatz zwar mit Leichtigkeit bestanden. Nun aber geht es los: 25 Minuten im Verkehr.
Der Überblicker
Robert Steinemer, ehemaliger Rettungsfahrer, macht den Anfang. Wir verlassen den Übungsplatz nach links, Richtung Hauptstraße und Fahrprüfer Herbert Moritz notiert etwas. Wie es dem "Prüfling" wohl im ungewohnten Fahrschulauto geht? "Eh gut", sagt Steinemer knapp. Er ist voll konzentriert, seine Augen auf den Verkehr gerichtet. "Du hast den Überblick", konstatiert ihm Moritz eine halbe Stunde später. Steinemer nickt: "Das Schauen mache ich automatisch." Doch er hat Fehler gemacht! Vor allem bei Schulterblick und Tempo. Moritz beruhigt: "Wenn du den Schein heute wieder machen müsstest, würdest du ihn kriegen."
Der Defensive
Hans-Peter Schnurrer ist dran. Der Beamte ist fast täglich mit dem Auto unterwegs. Wir nehmen die selbe Route: Vom Übungsplatz über die Hauptstraße auf die Autobahn und dann durch die Innenstadt Herzogenburgs wieder zurück. Nun kommentiert Herbert Moritz ausnahmsweise gleich. "Beim Rechtsabbiegen hast du links in den Spiegel geschaut", erklärt er. Aber auch rechts muss man zum Beispiel auf Radfahrer achten. Schnurrer nickt, dann geht es Richtung Autobahn. "Ich bin ein sehr defensiver Fahrer", sagt er unterwegs.
Die Nachbesprechung
Beim Überholen hat Schnurrer dann doch vergessen, zusätzlich noch einmal nach hinten zu blicken. "Jeder Unfall ist jahrelang antrainiert durch falsches Blickverhalten", rügt Moritz. Doch auch der Experte gibt zu: Jeder erfahrene Autofahrer hätte seine Probleme bei einer unvorbereiteten Prüfung. Und was nehmen die beiden "Prüflinge" heute mit? Die beiden lachen herzlich: "Die Nachschulung!"
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