Exoten im Tal
Neophyten im Pielachtal scheiden die Geister. Doch was hat es mit den fremden Pflanzen auf sich?
PIELACHTAL. Indisches Springkraut oder der Riesen-Bärenklau - Pflanzen, die einst im Pielachtal nicht heimisch waren, aber zu einem festen Bestandteil der Flora geworden sind. Ob gut oder schlecht, darüber scheiden sich die Geister. Die Bezirksblätter fragten im Pielachtal nach.
Mutwillige Zerstörung
Der Naturvermittler Roman Gerstl aus dem Pielachtal versteht den ganzen Tumult rund um Springkraut und Riesen-Bärenklau nicht. "Erschreckend ist es zu beobachten, dass die Pflanze 'Riesen-Bärenklau' entlang von Wanderwegen immer wieder mutwillig von Leuten zerstört wird", so Gerstl schockiert. "Die Natur ist in einem ständigen Wandel, viele unserer heutigen traditionellen Pflanzen kamen vor langer Zeit auch mal als Neophyten zu uns."
Anders denkt da Franz Aigelsreiter. Der Imker aus Frankenfels hat mit seinen Bienen kein Problem mit den Neophyten, da seine Bienen schon eingewintert und auf die nächste Saison vorbereitet werden. Er fürchtet mehr um die heimische Pflanzenkultur und Allergiker. "Das Springkraut verdrängt meiner Meinung nach unsere heimischen Pflanzen", so Aigelsreiter, "auch Allergiker haben es mit exotischen Pflanzen schwerer. Ich seh das in meiner Familie. Ob jemals etwas dagegen getan wird, bleibt abzuwarten."
ZUR SACHE
Als Neobiota bezeichnet man Arten und untergeordnete Taxa, die sich – ohne oder mit menschlicher Einflussnahme – in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude oder Herkuleskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Ursprünglich stammt sie aus dem Kaukasus und ist in Europa und Nordamerika ein Neophyt.
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