Verwüstung... Am Tag nach Frequency 2012 – was ist da schiefgelaufen?
ST. PÖLTEN (wp). So schön es
für die Tausenden, meist jungen
Besucher ist, so belastend ist das
Frequency-Festival jedes Jahr für
manche Anrainer. Nicht nur der
hohe Lärmpegel und die Ver-
kehrsbelastung sind eine Bürde,
vor allem der Blick am „Tag da-
nach“ erschüttert so manchen.
„Unser Naherholungsgebiet an
der Traisen ist komplett verwü-
stet“, ärgert sich Walter Höfer,
der nur wenige Meter vom Cam-
pinggelände entfernt wohnt. Bei einem Lokalaugenschein sind bereits Arbeiter des Magistrats am Werken. Mit Baggern, LKW und anderem schweren Gerät werden Müllberge und Zäune weggebracht. "Dabei werden Glas- und Metallstücke tief in den Boden gedrückt und kommen bei weichem Boden oder nach der Schneeschmelze wieder zum Vorschein“, klagt Bettina Wagner, „das ist für Kinder und Tiere eine Gefahr.“ Verdreckt ist nicht nur das Festival- bzw. Campergelände entlang der Traisen, sondern auch der Fluss selbst. Höfer befindet sich in einem Kleinkrieg mit der Stadtgemeinde, der er Versagen bei der Lösung der Probleme vorwirft, was Bürgermeister Stadler in diversen Schreiben zu entkräften versucht. „Ich darf Ihnen versichern, dass wir große Anstrengungen unternehmen, um die Beeinträchtigungen für die Bewohner möglichst gering zu halten“, so Stadler. Kritik kommt auch von deutschen Besuchern: „Wir vermissen ein Verkehrsleitsystem, das ist ziemlich chaotisch da. In Deutschland läuft das alles geordneter ab“, meinen Ilka und Mimona aus Hannover. Auch sie sind über die zurückbleibenden Müllberge entsetzt. Trotzdem würden sie wiederkommen: „Das Flair und die Stimmung in St. Pölten ist schon etwas ganz Besonderes.“ Kriminelles gab für die Dimension des Festivals und der Anzahl der Besucher (der Veranstalter spricht insgesamt von 160.000 auf vier Tage verteilt) es relativ wenig zu verbuchen: Neben Drogendelikten und Raufhändeln wurden aber 130 Anzeigen wegen Diebstahls registriert. Die Polizei führte auch Schwerpunktkontrollen auf der Straße durch, die Anzeigen hielten sich in Grenzen.
Kontakt: Werner Pelz, Telefon: 0676 700 11 75
Mail: wpelz@bezirksblaetter.com
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