Hietzing und Landstraße
"Velys" ist der neue Partner im OP-Saal
Im Orthopädischen Spital Speising und im Herz-Jesu Krankenhaus kommt ein top-modernes Robotersystem zum Einsatz. "Velys" hilft dabei, ein neues Kniegelenk um Zehntel Millimeter genau zu positionieren.
WIEN/LANDSTRASSE/HIETZING. Die Medizin entwickelt sich stetig durch Innovationen weiter, und damit auch die Operationstechnik. Im OP-Saal im Herz-Jesu Krankenhaus in der Landstraße und im Orthopädischen Spital Speising (OSS) in Hietzing übernimmt jetzt ein Roboter die Zehntel-Millimeter-Arbeit. Was genau „Velys“ kann, erklären die Experten aus den beiden Fachkliniken der Vnzenz-Gruppe.
„Velys“ ist ein extra für die Orthopädie designter Roboter und ermöglicht laut Verantwortlichen eine noch nie dagewesene Genauigkeit bei der Implantation von künstlichen Kniegelenken. Dabei müssen Chirurginnen und Chirurgen aber nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten. ",Velys' ersetzt nicht die Arbeitskraft Mensch, sondern ist eine Weiterentwicklung eines Navigationsgerätes, das eine genaue Positionierung der Knieprothese ermöglicht“, erklärt Primarius Martin Dominkus, Vorstand der II. Orthopädischen Abteilung im OSS. In ganz Europa sind es bis dato lediglich sechs Standorte, an denen der Orthopädieroboter im Einsatz ist – zwei davon befinden sich in Wien.
Perfekt implantiertes Kniegelenk
Primarius Gerald Loho, Vorstand der II. Orthopädischen Abteilung im Herz-Jesu Krankenhaus, weiß, was "Velys" kann: „Der OP-Roboter ermöglicht es, durch die Verwendung einer hoch entwickelten Technologie die exakte Anatomie des Patienten zu erfassen, die notwendigen Operationsschritte zu planen und diese dann perfekt auf das Kniegelenk zu übertragen.“ Außerdem könne der Operateur durch "Velys" beeindruckend exakte Sägeschnitte setzen.
Auch die Patientinnen und Patienten sollen entlastet werden. Im Gegensatz zu bisherigen Navigationssystemen müssen vor der Operation keine CT- oder MRT-Bilder angefertigt werden, was die Strahlenbelastung deutlich reduziert. Stattdessen werden dem Patienten oder der Patientin im OP-Saal Sensoren am Bein angebracht. Durch die Bewegung des Beins im Raum können die Daten auf das Robotersystem übertragen werden. Dieses errechnet dann die exakte Position des Kniegelenks. Die perfekt implantierte Knieprothese entsteht schließlich durch ein gutes Zusammenspiel aus den Chirurginnen und Chirurgen, dem Pflege- und Assistenzteam sowie dem modernen Robotersystem.
Genaue OP-Planung
Eine gesteigerte Bewegungsfreiheit des Patienten und der Patientin erwähnt Loho als weiteren Vorteil von "Velys". "Zudem kommt es zu einer besseren Rekonstruktion des gewohnten Gangbildes des Patienten bzw. der Patientin". Für das Pflegepersonal gibt es ebenso gute Neuigkeiten: Dieses muss durch die genauere Planung der OP weniger Instrumente vorbereiten.
Elvira Czech (Geschäftsführerin Herz-Jesu Krankenhaus) und Bernhard Tousek (Geschäftsführer OSS) freuen sich über die Investition und über die Leistung der Mitarbeitenden: "Durch die tolle Teamleistung aller Berufsgruppen konnte 2023 in den beiden Fachkliniken mit 2.506 implantierten Knieimplantaten so vielen Patientinnen und Patienten geholfen werden, wie überhaupt noch nie."
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