Weinlese ist Familiensache
Hietzinger wurde zum Winzer
Karlheinz Sandler hat sich mit einem kleinen Weingarten einen Taum erfüllt. Seine Familie unterstützt ihn dabei.
WIEN/HIETZING. "Es ist eine Heidenarbeit. Im Jänner musste ich bei Eiseskälte die Triebe meiner Weinstöcke zurecht stutzen. Letzte Woche musste ich sie dann bei 36 Grad Hitze einfädeln, damit sie richtig wachsen", erzählt der Hietzinger Karlheinz Sandler. Überraschenderweise lächelt er dabei.
Kein Wunder, wenn man den Hintergrund der Geschichte kennt. "Ich bin in der Wachau aufgewachsen. Die wunderschönen Weinberge dort haben mich schon als Kind fasziniert. Ich wusste, das will ich auch."
Es sollten jedoch einige Jahrzehnte vergehen, bis aus dem Traum des kleinen Jungen Realität wurde. Und das aus Zufall. "Auf dem Weg zu einer Kur schaute ich in der Vinothek der Weinbaugemeinde Gols vorbei. Dort kam man ins Gespräch und ich erzählte von meinem Wunsch." Kurz darauf ging dieser in Erfüllung. "Gernot Leitner, einer von neun ausgezeichneten Pannobile Winzern hat mir einen 0,75 Hektar kleinen Weingarten mit rund 1.500 Weinstöcken verpachtet."
Familie hilft mit
Der Neo-Winzer verbringt seither fast jede freie Minute in seinem Weingarten. "Dies war mir in Zeiten der vielen Lockdowns natürlich sehr willkommen." Auch wenn er einen Großteil der Arbeit, die über das Jahr anfällt, gerne allein erledigt, steht ihm, wenn es darauf ankommt, seine gesamte Familie zur Seite.
"Als im Herbst 2020 die reifen Trauben gelesen werden mussten, wurde ich von meinen zwei Kindern und drei Enkelkindern tatkräftig unterstützt." Vor allem Enkel Tizian teilt die Leidenschaft des Großvaters. "In seinen Sommerferien werden wir gemeinsam im Weingarten arbeiten. Allerdings nur am Vormittag. Am Nachmittag will mir Tizian am Neusiedlersee dann das Stand-Up-Paddling beibringen."
Etikett mit Geschichte
Mit der fachlichen Unterstüzung seines Verpächters Gernot Leitner wurde heuer der erste Wein gekeltert. Exakt 1.050 Flaschen Franky Rosé wurden abgefüllt. Nun, nicht ganz exakt. "Die 1.051ste Flasche war nur zu rund einem Drittel gefüllt. Die habe ich selbst mit großem Genuss verkostet."
In den Flaschen findet sich ein mit 12 Prozent leichter Sommerwein. Auf den Flaschen ein Kunstwerk, denn Karlheiz Sandler ist nicht nur begeisterter Hobbywinzer, sondern auch großer Fan Frank Sinatras, was den Namen seines Weins erklärt. "Bei einer Vernissage der Golser Maler Moser sen. und jun. habe ich ein Portrait meines Idols entdeckt. Das hängt bei mir im Schlafzimmer." Freundlicherweise überließen ihm die Künstler auch das Recht, das Bild für seine Etiketten zu verwenden. "Die hat übrigens meine Enkeltochter Kimberley gestaltet."
Bestellen Sie den edlen Tropfen unter www.frankywein.at Im Herbst folgt ein kräftiger Roter.
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