Bauprojekt in Hietzing
Nächste Runde um "Monsterbau" im Napoleonwald

Im Herbst 2021 versammelten sich rund 300 verärgerte Bürger im Napolenwald, um gegen das Bauprojekt zu demonstrieren. | Foto: Berger
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Um das geplante Bauprojekt im Hietzinger Napoleonwald ging es nun in einer Bauverhandlung. Dabei gab es neue Entwicklungen.

WIEN/HIETZING. 9,75 Millionen Euro – so hoch soll der Betrag sein, um den das frühere Restaurant Napoleonwald Anfang des Jahres erneut den Eigentümer wechselte. Die "MIW Napo Immo" mit Sitz in der Wollzeile 16 möchte das Gebäude nun abreißen und zwischen Felixgasse und Jaunerstraße ein kombiniertes Wohn- und Geschäftshaus samt Tiefgarage bauen. Fünf Ebenen, rund 1.000 Quadratmeter Bürofläche und darüber etwa 2.000 Quadratmeter Wohnfläche sind die Eckdaten.

Einwände von Anrainern

Nun fand eine Bauverhandlung bei der MA 37 – Baupolizei statt. Warum? "Weil nach Einwänden von Anrainern kleine Änderungen an den Bauplänen durchgeführt wurden", erklärt Arzt und Anrainer Christian Husek, Sprecher der Bürgerinitiative. Die Immobilienfirma wollte auf Anfrage keinen Kommentar abgeben, dafür erklärt Architekt Klaus Olbrich die Planänderungen: "Die Baulinie wurde zurückversetzt, dazu kommt eine Dachbegrünung und es werden Hecken gesetzt – so wirkt das Gebäude offener." Auch werden die bisher geplanten Erker mittels schmalem Schlitz von der Fassade abgesetzt – sie gelten damit als Balkone.

So soll das geplante Gebäude ausschauen, wenn es nach der Immobilienfirma geht. | Foto: privat
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Den Anrainern waren die Änderungen aber nicht genug, sie brachten weitere Einwände vor. Mit dem Argument der Ortsüblichkeit wird grundsätzlich infrage gestellt, ob der "Monsterbau" mit allein 1.000 Quadratmetern Bürofläche nicht den beschaulichen Charakter des Grätzls zunichte machen könnte. Die Juristen der MA 37 gingen aber nicht darauf ein – schließlich ist der Begriff "Ortsüblichkeit" zwar in der Bauordnung vorhanden, allerdings nicht in Bezug auf die Ausmaße eines Bauprojekts.

Müssen Eichen weichen?

Harald Mader (ÖVP), Vorsitzender des Bauausschusses des Bezirks, vertrat mit den Themen Umwelt- und Lärmschutz sowie Kaltluftschneise die Interessen Hietzings. Er merkte auch an, "dass das Erdgeschoß zwar als Geschäftsfläche gewidmet ist, allerdings in den einzelnen Einheiten jeweils Sanitärräume samt Badewannen vorgesehen sind", so Mader vielsagend.

Gibt es in Hietzing zuviele Neubauprojekte?

Er rechnet damit, dass der Streit um den "Monsterbau" noch länger dauern wird – warum? "Der Eichenbestand des Napoleonwalds ist ein 'Wiener Naturdenkmal' und umfasst auch die Liegenschaft des Restaurants", so Mader. "Weil dort mehr als 100 Jahre alte Eichen stehen, ist das Bauprojekt gemäß §28 Wiener Naturschutzgesetz nicht bewilligbar. Und weil eine Stellungnahme der MA 22 – Umweltschutz für die Bauverhandlung nicht eingeholt worden ist, rechne ich damit, dass der Fall vor dem Verwaltungsgericht landet." Die BezirksZeitung wird berichten, wie es mit dem "Monsterbau" weitergeht.

Der Napoleonwald ist mit seinen Eichen das Wiener Naturdenkmal Nr. 177. Jede Beschädigung ist strafbar. | Foto: Berger
  • Der Napoleonwald ist mit seinen Eichen das Wiener Naturdenkmal Nr. 177. Jede Beschädigung ist strafbar.
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