Tiergarten Schönbrunn
Neues "Gebirge" für die eindrucksvollen Goltakine
Im Tiergarten Schönbrunn entsteht derzeit eine neue, felsige Anlage. Dort sollen sich dann die Himalaya Tahre wohlfühlen. Und sie bekommen neue Mitbewohner: die Goldtakine. Im August ist die Fertigstellung des 1.400 Quadratmeter großen Geheges geplant.
WIEN/HIETZING. Im Tiergarten Schönbrunn sollen sich viele verschiedenen Tierarten wohlfühlen – auch jene Vierbeiner, die in freier Wildbahn im Gebirge ferner Länder leben. Deshalb entsteht in Schönbrunn gerade mit viel Aufwand ein "Hochgebirge". Lkw-Ladungen voll Naturfelsen wurden in den vergangenen Monaten dafür heran gekarrt. 1.400 Quadratmeter ist die neue Anlage groß, die künftig asiatische Gebirgstiere beheimaten wird.
Für die Anlage wurde das ehemalige Zuhause der Himalaya Tahre mit jenem der Mähnenspringer-Berberaffen zusammengelegt, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Diese beiden Gehege sollen sich aufgrund ihrer Topografie besonders gut für Gebirgstiere anbieten: "Hier werden einerseits die Himalaya Tahre wieder einziehen, die derzeit in einem Ausweichgehege untergebracht sind. Andererseits werden dann zum ersten Mal in der Geschichte des Tiergartens auch die seltenen und sehr imposanten Goldtakine zu sehen sein."
Beide Tierarten sind im Himalayagebirge heimisch und bewegen sich trittsicher auf steilen Felsklippen. Um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, wird ihre Anlage im Tiergarten entsprechend gestaltet. Die bis zu sechs Tonnen schweren Natursteine sollen in den nächsten Monaten mit Kunstfelsen ergänzt werden.
Neuer Lebensraum im Tiergarten
Bis zur Fertigstellung können die Besucherinnen und Besucher miterleben, wie so ein neuer Lebensraum in einem zoologischen Garten Schritt für Schritt entsteht. Das Gehege soll schlussendlich einen Höhenunterschied von zwölf Metern aufweisen. "Die Besucherinnen und Besucher werden über einen neuen Graben hinweg freie Sicht auf die Tiere beim Klettern genießen“, so Hering-Hagenbeck.
Spielt das Wetter mit, soll das "Hochgebirge" im August eröffnet werden. Im ersten Schritt sollen die Tahre einziehen und sich in Ruhe eingewöhnen. Danach folgen die neuen "Stars", die Goldtakine. Der Goldtakin ist eine von vier Unterarten der Takine. Die erwachsenen Tiere tragen ein auffällig goldfarbenes Fell. Der Takin sieht sehr ungewöhnlich aus – wie eine Mischung aus Gnu und Ziege. Deshalb war seine genaue Verwandtschaft auch lange nicht klar. Heute weiß man, dass Takine zu den Ziegenartigen gehören.
Aufgeweckter Goldtakin
Der Tiergartendirektor freut sich schon auf die Ankunft der neuen Bewohner: "Mit einer Schulterhöhe von 1,40 Metern sind ausgewachsene Goldtakine sehr eindrucksvoll. Dennoch sind sie vom Wesen her sehr aufgeweckt. In ihrer Heimat, den Gebirgswäldern der zentralchinesischen Provinz Shaanxi, gelten sie als gefährdet. Auch in zoologischen Gärten sind sie selten. In Europa werden Goldtakine derzeit nur in wenigen zoologischen Gärten gehalten."
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