VHS Hietzing
PEN-Autoren im Fadenkreuz des Nationalsozialismus
Der Direktor der VHS Hietzing Robert Streibel hat erstmals ein Buch herausgebracht, das sich den Schicksalen der PEN-Autorinnen und Autoren in der NS-Zeit widmet. Zum Thema gibt es auch eine Ausstellung in der VHS Hietzing.
WIEN/HIETZING. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Österreichische PEN-Club, die älteste Schriftstellervereinigung Österreichs, aufgelöst. Autorinnen und Autoren, die sich der Diktatur nicht beugten, wurden aus „rassischen“ Gründen verfolgt, ins Exil, ins KZ oder in den Suizid getrieben.
Dass es bisher keine eigene PEN-Publikation über deren Schicksale gab, liegt teils daran, dass das Archiv damals geplündert wurde und Dokumente verloren gingen. Zum anderen Teil ist es ein Versäumnis, dass in der Gegenwart korrigiert werden soll.
Prägende Stimmen für die Kultur
Der Historiker Robert Streibel, Direktor der VHS Hietzing, hat ein Buch herausgegeben, das zumindest in Umrissen zusammenfasst, welch unermesslicher Verlust durch diese kulturelle Barbarei entstanden ist. Ein Anspruch auf Vollständigkeit der Erfassung der betroffenen Personen kann nicht erhoben werden. Die Beiträge sollen vielmehr verdeutlichen, wie prägend ihre Stimmen für das Kulturleben ihrer Zeit waren und wie sehr es sich lohnen wird, ihre fast vergessenen Werke erneut aufzublättern.
Der Band mit dem Titel "Wie sehr sie uns fehlen" enthält Textbeiträge von 62 Autorinnen und Autoren, darunter Raoul Auernheimer, Vicky Baum und Hermann Broch, Alfred Grünewald, Alma Johanna Koenig und Felix Salten. Die VHS Hietzing zeigt außerdem die Ausstellung "Ermordet oder Vertrieben", in der PEN-Autorinnen und -Autoren vorgestellt werden.
Zur Sache
Das Buch: "Wie sehr Sie uns fehlen. PEN-Autor*innen in der NS-Zeit." Herausgegeben von Robert Streibel, erschienen im Korrektur Verlag. 286 Seiten, 19,80 Euro.
Die Ausstellung: „Ermordet oder Vertrieben." Bis 29. Februar in der VHS Hietzing, Hietzinger Kai 131, zu sehen. Geöffnet Montag bis Donnerstag, 9 bis 17 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr. Eintritt frei.
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