ÖVP-Entscheidung
Friedrich Nikolaus Ebert wird Hietzings Bezirksvorsteher
Nach tagelangem "Mediationsverfahren" wurde in der ÖVP Hietzing entschieden, dass nicht Johanna Sperker, sondern Friedrich Nikolaus Ebert neuer Bezirksvorsteher des 13. Bezirkes sein wird. Das bestätigte Landesparteigeschäftsführer Peter Sverak gegenüber MeinBezirk.at.
WIEN/HIETZING. Noch Ende September schien die Nachfolge für Hietzings langjährige Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) sicher: Bezirksparteiobfrau Johanna Sperker. ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer gratulierte und sagte, dass die Zukunft der Hietzinger Bevölkerung "in den besten Händen" liege.
Doch danach kam es zum parteiinternen Chaos und Streit. Wie MeinBezirk.at vergangene Woche berichtete, lehnt die türkise Fraktion in der Bezirksvertretung die vom Vorstand der Bezirkspartei nominierte Kandidatin Sperker ab. Nachfolger von Kobald soll Bezirksrat Friedrich Nikolaus Ebert werden.
Und am Montag dann die endgültige Entscheidung laut "APA": Ebert wird es machen. Das bestätigte ÖVP-Landesparteigeschäftsführer Peter Sverak gegenüber MeinBezirk.at. Die "Subsidiarität der Bezirke" sei zu respektieren und die Entscheidung der Mehrheit der Bezirksrätinnen und -räte bedeute eine "Abkehr von der ursprünglichen Nominierung".
In den vergangenen Tagen und bis etwa 15 Uhr am Montagnachmittag wurde ein "Mediationsverfahren" von verschiedenen Vertretern der Wiener Landespartei durchgeführt und es habe sich gezeigt, dass die Entscheidung der Bezirksräte "aus deren Sicht begründet erfolgte", also "keine spontane Entscheidung" sei, so Sverak.
Angelobung am Dienstag
"Angesichts der wichtigen und bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen in Hietzing ist es entscheidend, dass das neu aufgestellte Team schnell handlungsfähig wird. Wir fordern diese Handlungsfähigkeit als Wiener Volkspartei in allen Bezirken ein", heißt es.
Die betroffene Sperker meldete sich auf Nachfrage von MeinBezirk.at zu Wort. Es handle sich um eine "außerordentliche und noch nie dagewesene Situation", dennoch nimmt sie dieses Ergebnis "zur Kenntnis" und bleibt Bezirksparteiobfrau. Jedoch kritisiert sie indirekt die Situation und die Entscheidung:
„Ich bin eine absolute Befürworterin des demokratischen Wettbewerbs - auch innerhalb einer politischen Partei. Für mich steht es außer Frage, dass auch innerhalb einer Wertegemeinschaft Beschlüsse einzuhalten sind. Leider erleben wir gerade, dass dieser Konsens nicht eingehalten wird. Während meiner gesamten politischen Tätigkeit in Hietzing war ich nie eine Freundin von politischen Spielchen. Auch jetzt werde ich dies nicht sein und mich daran nicht beteiligen.“
Die Sitzung in der Bezirksvertretung, bei der Ebert angelobt werden soll, findet am Dienstagnachmittag um 17.30 Uhr statt.
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