„Parkpickerl wird kommen“
Gerhard Schmid leitet als Obmann die SPÖ im Bezirk. Mit der bz spricht er über die Zukunft von Hietzing.
Wie stehen Sie zur Einführung des Parkpickerls?
GERHARD SCHMID: „In diesem Punkt müssen wir den Diskussionsstand in unserem Nachbarbezirk Penzing mit berücksichtigen. Wenn dort eines kommt, werden wir kaum Nein sagen können.“
Wird eines in Hietzing und Penzing kommen?
„Meiner Meinung nach in bestimmten Zonen ja. Gemeinsam mit den Grünen haben die Sozialdemokraten auch den Antrag eingebracht, dass eine Detailplanung für eine Einsetzung des Pickerl erfolgen soll. Dieser Antrag wurde mit schwarz-blauer Mehrheit in der Bezirksvertretung abgelehnt. Jetzt muss auch auf der Ebene der Stadt weiterdiskutiert werden.“
Was wollen Sie für den Bezirk erreichen?
„Eines der wichtigsten Vorhaben ist es, Hietzing näher ans Zentrum zu rücken.“
Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
„Mit dem Ausbau der Verbindungsbahn, der S-Bahn von Hütteldorf nach Meidling: dieStationen Hietzinger Hauptstraße und Stranzenbergbrücke kommen neu, die Station Speising wird ausgebaut. Auch sollen nach den Plänen der ÖBB einige Eisenbahnkreuzungen entfernt werden. Das würde mehr Sicherheit und einen besseren Verkehrsfluss bringen.“
Nutzen die Hietzinger die S-Bahn wirklich?
„Eine ÖBB-Studie belegt, dass 15.000 Fahrgäste täglich ein- und aussteigen werden, rund 7.500 davon alleine in der Station Speising. Die sind nach dem Ausbau in wenigen Minuten im Zentrum.“
Das Geriatriezentrum Wienerwald soll schrittweise abgesiedelt werden. Wie stehen Sie zur dort geplanten Parkstadt Hietzing?
„Dort müssen auch leistbare Wohnungen für den Mittelstand gebaut werden. Neben den Nahversorgern muss ein kulturelles Angebot entstehen. Die Parkstadt darf nicht vom restlichen Bezirk getrennt werden – keine Zäune also.“
Wird das Geriatriezentrum ein zweites Steinhof?
„Nein. Bei der Planung wurden die Maßstäbe des Denkmalschutzes in berücksichtigt. Die Stadtplaner haben umfassend informiert. In den nächsten zehn Jahren muss es umfassende Bürgerinformationen geben.“
Zur Person
Gerhard Schmid (Jahrgang 1960) absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium an der Berufspädagogischen Akademie, nebenberuflich schloss er ein Diplomstudium der Politikwissenschaft und Pädagogik ab, anschließend ein Doktoratsstudium der Politikwissenschaft an der Universität Wien. Politisch groß geworden ist er in der Sozialistischen Jugend Hietzing, der er 1976 bis 1982 vorstand. Seit 1993 ist er Mitglied im Bezirksparteivorstand, seit 1997 Bezirksrat in der Bezirksvertretung Hietzing. Im April 2011 wurde er zum neuen Bezirksparteivorsitzender gewählt. Seit Dezember 2008 arbeitet er Gerhard Schmid im Kabinett von Bundeskanzler Werner Faymann.
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