Umfrage: Asphalt oder Wiese
HOLLABRUNN: Asphalt weicht der grünen Wiese
Die Stadtgemeinde tauscht gerade Asphalt gegen Grünflächen am Messegelände auf rund 800 Quadratmetern. Liste Scharinger wettert dagegen: "Was sind 800 Quadratmeter zu den 4000 Quadratmetern Parkfläche, die im Vorjahr entstand.
HOLLABRUNN. Derzeit wird auf dem Messegelände auf rund 800 Quadratmetern Asphalt und Unterbau abgebrochen, eine Humusschicht aufgebracht und anschließend Rasen verlegt sowie schattenspendende Pflanzen und Bäume gepflanzt. Künftig soll hier auch ein Spielgerät für Kinder sowie Sitzmöglichkeiten errichtet werden. „Dieser Rückbau ist eine klimarelevante Maßnahme für Hollabrunn – davon profitieren alle Generationen“, freut sich Bürgermeister Alfred Babinsky. Das Projekt ist auch Teilinhalt des Entwicklungskonzeptes 2040.
Lächerlich sagt Scharinger
Dieser Jubelmeldung ist die Liste Scharinger nachgegangen und findet es im Vergleich zu den erst letztes Jahr neu asphaltierten Parkplatz beim neuen Kindergarten in der Josef-Weisleinstraße geradezu lächerlich. "Insgesamt rund 4000 Quadratmeter wurden hier um mehr als 200.000 Euro versiegelt ohne auch nur die Alternative zu prüfen oder Bäume zu pflanzen.Für uns ist dieses Projekt reiner Aktionismus", ärgert sich Lichtenecker und erinnert auch an die Aussagen des Bürgermeisters zum Gemeindebudget.
Klimaschutzkonzept nicht eingehalten
"Würde der Bürgermeister Umweltschutz ernst nehmen, dann müsste er nur das im Dezember 2019 durch den Gemeinderat beschlossene Klimaschutzkonzept umsetzen und nicht mit derartige Alibihandlungen Gemeindegelder vernichten", so Lichtenecker abschließend und erinnert den Bürgermeister auch daran, dass sich Hollabrunn mit dem Beitritt zum Bodenbündnis bereits im Jahr 2018 zu einem Schutz des Bodens erklärt hat – bisher wurden diese Grundsätze aber missachtet.
Entwicklung des Geländes
Scharinger wundert sich auch über die fehlende Weitsichtigkeit für dieses Projekt. Ein kleiner Blick in die Vergangenheit zeigt die interessante Entwicklung dieser Flächen. In den 90-er Jahren wurde genau an dieser Stelle das Erlebnis- und Erholungsgelände in der Josef Weisleinstraße geschaffen und wird heute noch als Freizeitpark auf der Gemeindehomepage beworben. Aber wo ist er eigentlich, dieser Freizeitpark? Vor mehr als 20 Jahren war dieses Gelände der Ausgangspunkt für alle Rad- und Wanderwege, mit der Teichschenke gab es einen Gastronomiebetrieb, es wurde der Strudelteich als Erholungsfläche geschaffen, mit Spielgeräten, Skateranlage, einer Streetball- und Rollerhockeyanlage mit Flutlichtbeleuchtung und einem Großtrampolin gab es auch ein Angebot für Kinder und Jugendliche und von jedem Gemeinderat ein schattenspendender Baum gestiftet. Nur einige Jahre danach wurden die Bäume gefällt und der Spielplatz an die heutige trostlose Stelle bei der Hundeauslaufzone verlegt, um mehr Platz für das Hollabrunner Volksfest zu schaffen. Planen mit Weitblick? – schon damals ein Fremdwort für die verantwortlichen Entscheidungsträger der Mehrheitspartei und bedauerlicherweise als Tradition bis heute weitergeführt.
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