Kommentar Alexandra Goll KW 44/2020
Hollabrunn: Das könnte jeden von uns treffen
HOLLABRUNN (ag). In nahezu allen Bereichen unseres Lebens sind wir mit ausländischen Arbeitskräften konfrontiert – nicht nur in der Gastronomie und Pflege, sondern vor allem auch am Bau. Gerade während des Lockdowns im Frühjahr gab es deshalb an einigen Baustellen Probleme, da die ausländischen Dienstnehmer nicht nach Österreich einreisen durften. Klar zu sehen war das nun auch bei der Gerichtsverhandlung zu einem Arbeitsunfall auf der S 3-Baustelle aus dem Vorjahr, bei dem ein Pole starb (siehe S. 6/7). Von den vier Angeklagten und zwei Zeugen war keiner Österreicher, sodass in mehrere Sprachen übersetzt werden musste. Die Schilderungen der Angeklagten klangen äußerst dramatisch und waren sehr berührend. Wie auch Richter Neubauer meinte, könnten wir alle wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht landen, denn wenn man nachts ohne Fernlicht fährt, müsste man auf 65 km/h reduzieren, nannte er als Beispiel. Wer macht das schon?
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