Jagd in Alberndorf
Schüsse fielen im Ortsgebiet (mit Video)

Jakub Fahim, Loni Köster, Nika Köster und Neyla Fahim zeigen dort hin, wo der Fasan abstürzte und Rehe und Hasen hin flüchteten. | Foto: Alexandra Goll
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Völlig geschockt und verängstigt liefen spielende Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren in Alberndorf ins Haus, als sie direkt hinter dem Gartenzaun Schüsse hörten und ein toter Fasan im Garten abstürzte.

ALBERNDORF. Der erste Schnee des Jahres, das animierte vier Kinder in Alberndorf in der Siedlung am See zu einer Schneeballschlacht im eigenen Garten. Dann sahen sie eine Gruppe an Menschen mit orangefarbigen Jacken. "Zuerst dachte ich, es sind Straßenarbeiter, doch dann sah ich schon die Gewehre und auf einmal hörte ich auch Schüsse", erzählte der 11-jährige Jakub Fahim. Die Kinder blieben erstarrt im Garten stehen und hörten das Quietschen der angeschossenen Hasen. Im selben Augenblick flüchteten auch Rehe ins benachbarte, nicht eingezäunte Grundstücke und suchten Schutz im Gestrüpp. 

Toter Fasan stürzte im Garten ab

Noch ein paar Schüsse fielen und dann stürzte plötzlich ein Fasan in den Garten nebenan und verendete. Das war dann für die Kinder zuviel und auch sie flüchteten ins Haus und erzählten den Eltern davon. "Das konnten wir nicht länger mit anhören. Das Quietschen der Hasen war echt schrecklich", weiß Loni Köster. Ihr Vater, Marco Köster, war es dann auch, der mit den Jägern versuchte, zu sprechen: "In der Absicht, die Situation im guten zu klären, bat ich die Jäger, hier im Ortsgebiet aufzuhören, zu schießen, weil sich die Kinder fürchteten und es auch nicht erlaubt ist, im Ort zu jagen. Daraufhin erhielt ich einige unverschämte Reaktionen, weshalb ich dann die Polizei verständigte."

Flugblätter und Zeitung verfasst

Unter Schock stehend waren die Kinder aber nicht untätig und entwarfen gleich Flugblätter über das Erlebte, die sie dann in der Nachbarschaft verteilten. Die Tage darauf machten sie sich auch an die Arbeit und entwarfen eine eigene Zeitung. Der Jagdleiter von Alberndorf meldete sich eine Woche nach dem Vorfall bei den betroffenen Familien. "Das Gespräch verlief zunächst etwas zäh, da Herr Diem in jeder Hinsicht darauf bestand, dass die Jagd rechtlich einwandfrei durchgeführt wurde und keine Gesetze verletzt wurden. Es fand dann ein relativ versöhnliches Ende. Wir haben an Herrn Diem appelliert, in der nächsten Jagdsaison etwas mehr Abstand zur Siedlung zu halten und vereinbart, dass er uns in jedem Fall im Vorhinein Bescheid gibt, wenn eine Jagd in der näheren Umgebung der Siedlung geplant wird. Also, hoffen wir, dass das die Problematik entschärft", erzählte den BezirksBlättern und MeinBezirk.at Marco Köster.

Vorfall vor einigen Jahren

Nicht das erste Mal gab es in Alberndorf einen derartigen Vorfall. Elisabeth Fürnkranz wohnt ebenfalls in der Siedlung am See und berichtete: "Meinem Mann sind vor einigen Jahren auch die Schrotkugeln, im wahrsten Sinne des Wortes, um die Ohren geflogen. Tatort: eigener Garten als er gerade das Holz am Haus strich. Die Jägerschaft gehört aufgerüttelt und zur Vorsicht und Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben ermahnt."

Gibt keine 300 Meter-Regel

Alles rechtens, erklärte Bezirksjägermeister Wolfgang Strobl: "Auch das Ortsgebiet zählt zum Jagdgebiet. Es gibt kein Verbot, nicht in der Ortschaft zu jagen. Man darf nur niemanden gefährden." Jagdleiter von Alberndorf Robert Diem bestätigte auf Nachfrage der BezirksBlätter und MeinBezirk.at nicht in Richtung Siedlung geschossen zu haben: "Ich sehe natürlich auch die Sicht der Familie Köster ein und im gemeinsamen Gespräch vereinbarten wir eine rechtzeitige Information an die Familie und, dass entlang der Siedlung nur mit ungeladenen Waffen gegangen wird, um das Wild auf das Feld zu treiben."

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