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Gars-Thunau: Wo der Schimmel absprang

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War es ein tapferer oder ein tyrannischer Ritter, der für den Niedergang von Schloss Thunau sorgte?

GARS/THUNAU. Das ehemalige Schloss Thunau ist auch als Schimmelsprung bekannt. Als die Burg noch auf dem vorspringenden Felsen am rechten Kampufer prangte, soll Ritter Wolfram, ein Freund des Kampfspiels und der Jagd dort residiert haben.

Theorie 1: Schweden

Eine Sage führt den Namen "Schimmelsprung" auf die Schwedenkriege zurück. Als die einfallenden Schweden im Tal bereits Häuser und Dörfer in Brand gesteckt hatten, zog es die Krieger zu Wolframs Burg. Der Ritter und seine Gefolgsleute schworen sich, lieber den Tod zu wählen, als sich den Schweden, die zahlmäßig weit überlegen waren, zu unterwerfen. Als die Feinde durch die Außenwerke der Burganlage eindrangen, schwang sich Wolfram auf seinen Schimmel und ritt damit in Richtung Brüstung. Das Ross hob zum Sprung an, sprang in die Tiefe. Ross und Reiter zerschmetterten vor den Augen der Schweden auf dem Felsen.

Schweden fielen 1645 ein

Gars am Kamp wurde tatsächlich im Jahr 1645 von den Schweden besetzt. Die Schwedengasse im Ort erinnert noch heute an diese Zeit. Für den Großteil der Verwüstungen sollen in der Gegend allerdings nicht die Schweden verantwortlich sein, sondern andere Völker.
Eine andere Schimmelsprung-Sage zeigt den Ritter als gefürchteten Tyrannen, der Bauern terrorisierte, Kaufleute ausraubte, reiche Leute gefangen nahm um Lösegeld zu erpressen und Dörfer plünderte.

Theorie 2: Volksaufstand

Erst nachdem der Ritter aus einer Kirche die heiligen Messgefäße geraubt hatte, bewaffneten sich andere Ritter und Bauern, belagerten die Burg und schleuderten mit Wurfmaschinen Steine gegen die Wehranlage. Sie drückten mit Baumstämmen die Tore ein und zerstörten mit brennenden Pfeilen die Dächer. Als die aufgebrachte, bewaffnete Menschenmenge den Burghof stürmte, lenkte der Ritter sein Pferd zu den steil ins Kamptal abfallenden Felsen, gab ihm die Sporen und sprang mit einem weiten Satz in die Tiefe. So soll die Burg zu dem ausgedehnten Ruinenfeld geworden sein, das heute frei besichtigt werden kann.

Das alte Schloss Thunau

Die Burgruine Schimmelsprung wurde 1196 erstmals als „Altes Schloß Thunau“ urkundlich erwähnt und wurde aus den Steinen der frühmittelalterlichen Kirchenanlage einer slawischen Burgsiedlung, die sich oberhalb der Anlage befand, erbaut. Heinrich von Tumbenowe, der seinen Herrn Erzherzog Leopold VI. von Babenberg nach Zwettl begleitete, dürfte der Bauherr gewesen sein. Der Verfall der Burg muss lange vor den Schwedenkriegen begonnen haben.

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