Theater unter Wasser – eine Premiere mit Hindernissen
Ein Käfig voller Narren verursacht Lachstürme auf der Rosenburg
Sintflutartige Wolkenbrüche kurz vor Beginn der Premiere „Ein Käfig voller Narren“ setzte das Theaterzelt der Sommernachtskomödie auf der Rosenburg unter Wasser. Trotz Sturzbächen durch den Zuschauerraum gelang es dank der fieberhaften Bemühungen des Regisseurs Marcus Ganse und der gesamten Crew der Wassermassen Herr zu werden und die Vorstellung zur Freude des Publikums und der Ehrengäste von Landeshauptfrau Mikl-Leitner, Wolfgang Schüssel, Angelika Nidetzky,… bis Richard Lugner in Begleitung seiner Sabine doch stattfinden zu lassen und mit einer kurzen – wasserbedingten – Unterbrechung bis zum Ende zuu spielen. Eine grandiose Leistung des Ensembles.
Ansonsten ist man, wenn man einen unbeschwerten Abend verbringen möchte, heuer bei der Sommernachtsbühne auf der Rosenburg goldrichtig. Intendantin Nina Blum setzt mit „Ein Käfig voller Narren“ von Jean Poiret wieder aufs richtige Pferd. Eine flotte, spritzige und witzige Komödie, die voll ins Schwarze trifft. Ein Gag jagt den anderen, Lachstürme sind garantiert. Dass dabei auch aktuelle Probleme angesprochen werden, merkt man durch die pointierte Darbietung erst im Nachhinein: jeden Menschen so zu nehmen und zu mögen, wie er ist und Vorurteile gegenüber Menschen, die vermeintlich anders sind als man selbst abzubauen (kleine Seitenhiebe auf Politiker jeder Art eingeschlossen).
Die Besetzung ist auch wieder (fast möchte man sagen wie gewohnt) großartig.
Wolfgang Lesky (als schrille Drag-Queen), Patrick Weber (als Tänzerin) und Futurelove Sibanda (als hinreißend komisches Dienstmädchen), Herbert Steinböck als homosexueller Nachtclubkönig. Elisabeth Engstler als besorgte Mutter, gemeinsam mit ihrer Tochter Amelie Engstler. In weiteren Rollen sind Michael Duregger, Felix Krasser, Raphael Macho, Florentin Groll (als ehrenwerter Politiker), Babett Arens (seine „standesbewusste“ Ehefrau) und Veronika Petrovic.
Regie führt in bewährter Weise Marcus Ganser, der auch heuer wieder für das minimalistische wie kreative Bühnenbild verantwortlich ist.
Dank neuer Logen direkt an der Bühne haben die BesucherInnen der Sommernachtskomödie Rosenburg die einmalige Chance, das Stück hautnah mitzuerleben: bei einer Flasche Sekt das Geschehen direkt an der Bühne zu genießen und somit Teil der bunten Inszenierung zu sein.
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