Horner stürmen Ambulanzen

Dr. Gerald Oppeck, Facharzt für Innere Medizin und Bezirksärztevertreter in Horn.
  • Dr. Gerald Oppeck, Facharzt für Innere Medizin und Bezirksärztevertreter in Horn.
  • hochgeladen von H. Schwameis

BEZIRK. Die Grippe wütet seit Wochen im Bezirk, die Arztpraxen sind voll. Immer mehr kranke „Horner“ sparen sich aber immer öfter den Weg zum Doktor. Sie stürmen die Spitalsambulanzen. Die Patientenzahlen in Niederösterreichs Krankenhäusern sind um 30,58 % explodiert. Als Gründe geben die Kranken oft die raren Öffnungszeiten der Allgemeinmediziner an. Wir haben Spitäler und Praxen im Bezirk besucht und sind den Ursachen genau auf den Grund gegangen.

35 % sind Selbstzuweiser

Im ersten Halbjahr 2016 wurden in allen nö. Landes- und Universitätskliniken rund 35 % aller ambulanten Besuche als Selbstzuweiser identifiziert. Rund 16 % wurden mittels Überweisung eines Allgemeinmediziners und 14 % mit Überweisung eines Facharztes überwiesen.

Spital - alles auf einem Fleck

Viele Patienten geben an, dass es im Krankenhaus schneller, einfacher und organisatorisch besser funktioniere - auch die subjektive Qualitätserwartung (dort ist alles was man braucht auf einem Fleck) spielt eine Rolle. Dafür nehmen viele Patienten auch längere Wartezeiten in den Ambulanzen in Kauf.
Mehr als die Hälfte der Kontakte der Selbstzuweiser in den Spitalsambulanzen, in NÖ sogar 80 % (1. Halbjahr 2016), findet zu Tageszeiten bzw. Wochentagen statt, zu denen die Ordinationen niedergelassener Ärzte prinzipiell geöffnet sind (wochentags zwischen 7 und 19 Uhr).

Patienteneinschätzung falsch

Einige Patienten schätzen ihre Erkrankung oder Verletzung so schwerwiegend ein, dass diese gar nicht daran denken, eine Ordination aufzusuchen. Ein großer Teil jener Patienten, die die Spitalsambulanz aufsuchen, scheint viel weniger schwer erkrankt zu sein, als zu erwarten wäre. Nach spitalsärztlicher Einschätzung könnten rund 60 % der Selbstzuweiser adäquat im extramuralen Bereich behandelt werden.

Ältere gehen zum Hausarzt

Ältere Menschen machen das grundsätzlich über den Hausarzt, jüngere Menschen informieren sich teilweise über das Internet, gehen in die Ambulanz. Oppeck: "Es wäre viel vernünftiger, die gegebenen Strukturen in Anspruch zu nehmen, damit man diese nicht untergräbt. Wir haben ein sehr gut funktionierendes System mit den Hausärzten, die die ersten Ansprechpartner sein sollen. Es gibt in anderen Ländern Strukturen, mit denen die Bevölkerung nicht zufrieden ist. Man braucht nur nach England schauen, dort ist z.T. keine freie Arztwahl, man wird Ärzten zugewiesen und es gibt altersmäßige Limits, bis wann was bezahlt wird."

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