Die Spatzen pfeifen‘s vom Dach

Vogel&Twitter

Twitter ist das große Internet-Ding der Stunde – so funktioniert es:

Bei Berichten über die Proteste im Iran ging der Name des Dienstes durch alle Medien. Spätestens seit diesen Anlässen ist Twitter auch weniger versierten Internetnutzern ein Begriff. Und die fragen sich, wie man den Nachrichtendienst nutzt.

(APA/dpa). „What are you doing?“ lautet die Frage an den Nutzer, wenn er sich unter www.twitter.com eingeloggt hat. In erster Linie geht es darum, anderen mitzuteilen, was man gerade so treibt. Die Nachricht, „Tweet“ genannt, die der Nutzer am Rechner oder via Handy abschickt, ist mit einer SMS vergleichbar und maximal 140 Zeichen lang. Sie erreicht jeden, der sich dafür interessiert – weil sie im Profil des Absenders veröffentlicht wird.

Wie funktioniert Twitter
Twitter kann man passiv und aktiv nutzen. Ersteres heißt, Tweets von anderen Nutzern zu lesen. Das geht, indem man deren „Follower“ wird. Den Dienst aktiv zu nutzen bedeutet, selbst Tweets zu schreiben – für die eigenen Follower. Beides funktioniert nach dem Registrieren auf der englischsprachigen Seite kostenlos.

Der Dienst spricht keine bestimmte Zielgruppe an: Nutzer können den Tweets von Zeitschriften, Unternehmen und Prominenten ebenso folgen wie denen ihrer Freunde. Alle Nachrichten, die ein Nutzer abonniert hat, erscheinen auf seiner Profilseite untereinander. Twittern kann mehr sein als Geschnatter – das zeigte sich bei der Präsidentschaftswahl in Iran: Oppositionelle twitterten Neuigkeiten sowie Links zu Videos und Bildern aus einem Land, in dem Pressezensur herrscht. Und die großen Nachrichtensender stützten sich – wenn auch unter Vorbehalt – auf diese Informationen.

Twitter nutzen
Wie gewinnt man Follower? Wer Twitter für sich nutzen möchte, sollte so interessant wie möglich twittern – unterhaltsam, mit informativem Mehrwert und etwas Ironie, raten erfahrene User.

Wie oft gepostet wird, entscheiden auch die Follower: Die einen wollen alles wissen und sind für jede Statusmeldung „Spargel gekauft!“ dankbar, die anderen wollen eher einmal die Woche einen wichtigen Link veröffentlicht sehen. Zu vermeiden sind ständiges Twittern eigener Links oder auch endlose Chat-Dialoge. Die abschreckendste Wirkung hat aber zweifellos, wenn man nur uninteressanten Quatsch twittert.

Nicht jeder ist dein Freund!
Wer sich angemeldet hat, wird bald die Erfahrung machen, dass sich ihm Nutzer als Follower andienen, die er gar nicht kennt. Jede dieser Einladungen blind anzunehmen, empfiehlt sich nicht: Symantec warnte jüngst vor Phishing-Attacken via Twitter: Gefälschte Einladungs-Links enthielten Schadsoftware. Zip-Dateien sollten Nutzer grundsätzlich nicht öffnen.

Damit man sich nicht jedes Mal einloggen muss, gibt es kostenlose Applikationen: „TwitterFox“ lässt Firefox-Nutzer das Programm über den Browser bedienen. Verschiedene Clients machen Tweets über das Smartphone oder Handy möglich.

Auch Unternehmen und Politiker wagen sich an Twitter. Sie wollen so Leute erreichen, an die sie sonst nicht herankommen. Viele sehen Twitter als weiteren Kanal für Unternehmens-News. Der Einblick, den man in einen Politikeralltag bekommt, kann spannend sein – wahlplakatartige Slogans auf Twitter sind es nicht.

Erschienen am 07.10.2009

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