Gerhard Jäger hat diese Welt verlassen

- Gerhard Jäger
- Foto: Foto: Huber
- hochgeladen von Clemens Perktold
Der Imster Autor und Journalist Gerhard Jäger ist in der vergangenen Woche einem Schlaganfall erlegen.
Der Versuch, sein Leben zu beschreiben und seiner vielschichtigen Persönlichkeit gerecht zu werden, ist ein schwieriges Unterfangen. Es ist nicht nur sein beeindruckendes literarisches Vermächtnis, sondern auch sein stilles soziales Engagement und nicht zuletzt seine frühere journalistische Arbeit, die so schöne Überschriften in die Welt setzte wie „Im Kreis wird der Stein zur Kugel“ - über einen Bildhauer, der mit Wassermühlen Steine bearbeitet.
Neben seiner weitreichenden Bildung war seine generelle Interessenslage schier grenzenlos.
Betrachten wir kurz die wichtigsten Stationen in Gerhards Leben:
2003 heirateten Andrea und Gerhard, das Haus an der Hachleschlucht wurde errichtet und 2007 ging ihr größter Wunsch in Erfüllung.
Gerhard hielt Anna in seinen Armen. Doch dann sein Unfall, der alles veränderte. Er stürzt und bricht sich dabei einen Halswirbel. Gerhard kämpft ums Überleben und schafft es, ins Leben zurückzukehren. Er litt sehr unter dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Mit dem ihm eigenen Sarkasmus meisterte er aber seinen schwierigen Alltag. Seine Mails unterschrieb er häufig mit “Sitting Bull”. Seine Frau Andrea und seine Tochter Anna waren es, die seinem Leben Sinn verliehen, das hat er immer wieder betont. Sie waren der Motor seiner Lebenskraft.
Gerhard konnte man nichts vormachen. Er schätzte Menschen mit Haltung, artikulierte seinen Meinung deutlich, oft mit spitzer Feder; oft provokant. Er verachtete den Mainstream und konnte mit seiner Sprachgewalt auch durchaus so manche Zeitgenossen verbal abwatschen. Trotz seines schweren Schicksals hat er aber nie seine Güte und seinen Humor verloren, war als Arbeitskollege und Freund ein Beispiel dafür, wie man mit Vorarlberger Gemütlichkeit und einer unglaublichen Emphatie dem Leben begegnen kann.
Die Familie und seine Freunde waren es schließlich auch, die ihm Kraft verliehen. Soviel Kraft, dass er 2016 sein erstes Buch „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ mit überwältigendem Erfolg veröffentlichte.
Mit seinem zweiten Werk „All die Nacht über uns“ verarbeitete Gerhard das Thema Flucht und Heimatverlust, von Schuld und den Grauzonen der menschlichen Existenz. Mit dem aktuellen Werk wurde er in der Shortlist des österreichischen Buchpreises nominiert. Seiner kreativen Schaffenskraft wurde nun ein jähes Ende gesetzt.
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