Ausstellungseröffnung: „Fahrend?“
Ötztaler Museen thematisieren Mobilität und Armut

Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation mit dem Titel "Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte jenischer Geschichte in Tirol".
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 24. Juni um 18.30 Uhr statt, im Freien vor dem Ötztaler Heimatmuseum. Anmeldung ist aus COVID-Gründen erforderlich. | Foto: Ötztaler Museen
  • Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation mit dem Titel "Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte jenischer Geschichte in Tirol".
    Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 24. Juni um 18.30 Uhr statt, im Freien vor dem Ötztaler Heimatmuseum. Anmeldung ist aus COVID-Gründen erforderlich.
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  • hochgeladen von Petra Schöpf

Es ist ein scheinbares Randthema, das sich hinter dem Titel „Fahrend? Um die Ötztaler Alpen. Aspekte jenischer Geschichte in Tirol“ verbirgt.

LÄNGENFELD. Gegenstand der Ausstellung, die am 24. Juni im Ötztaler Heimatmuseum eröffnet wird, sowie des gleichnamigen Buches, das am selben Tag präsentiert wird, ist die Mobilitätsgeschichte der Menschen im Tiroler Oberland und im Vinschgau.
Dass die Tiroler Bevölkerung aus der Not heraus über Jahrhunderte mobil war und als Wanderhändler und Schausteller weitgereist war, ist hinlänglich bekannt. Welche Rolle hier allerdings die Jenischen spielten, die bis heute mit dem Schimpfwort „Karrner“ oder „Laninger“ im Tiroler Sprachgebrauch verankert sind, das wurde erst mit dem Zammer Jenischen Romed Mungenast eingehender – und vor allem von einer neuen Perspektive aus, nämlich der Perspektive der Betroffenen – beleuchtet.

„Transport – Verkehr – Mobilität“

15 Jahre nach Mungenasts frühzeitigem Ableben holen die Ötztaler Museen im Rahmen des EUREGIO-Museumsjahres zum Thema „Transport – Verkehr – Mobilität“, in Kooperation mit der Initiative Minderheiten und dem Vintschger Museum, die Jenische Geschichte Tirols erneut vor den Vorhang. Zum einen mit einer kleinen Ausstellung, in der in Form verschiedener Medien Jenische selbst zu Wort kommen, aber auch Objekte ausgestellt werden, die das Spannungsfeld zwischen der Kriminalisierung der „fahrenden“ Bevölkerung sowie ihrer Romantisierung verdeutlichen. Zum anderen mit einer umfangreichen Publikation, an der 11 AutorInnen mitgearbeitet haben, und die die Geschichte der Mobilität der Tiroler Bevölkerung und insbesondere der Jenischen in unterschiedlichsten Aspekten beleuchtet: Von einzelnen Familien-Schicksalen und dem Ausweg einer „Rom-Ehe“, über die Verbrechen an Jenischen in der NS-Zeit, über das Wirken von Romed Mungenast, dessen Nachlass sich heute im Brenner-Archiv befindet, bis hin zur Frage nach dem Leben heute vor dem Hintergrund des Erbes jenischer Vorfahren, liegt ein abwechslungsreicher und umfassender Sammelband zum Thema vor.

Ausstellungseröffnung

Die Ausstellung „Fahrend?“ wird am Donnerstag, den 24.6. um 18.30 Uhr im Ötztaler Heimatmuseum in Längenfeld eröffnet, zugleich wird auch das neue Buch präsentiert. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist aus COVID-Gründen erforderlich. Wer es am 24.6. nicht schafft, dabei zu sein, hat allerdings noch bis 21. Oktober die Möglichkeit, die Ausstellung anzusehen.
Als Rahmenprogramm der Ausstellung findet am 17. Juli der 5. Jenische Kulturtag in Sautens statt, organisiert von der Initiative Minderheiten, die seit Jahren die Geschichte und Situation der Jenischen als diskriminierte und an den Rand gedrängte Minderheit in der Tiroler Bevölkerung vielschichtig beleuchtet und Raum schafft, vergessene Geschichten zu erzählen.

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