Ötztaler Tourismuspionier hinterlässt bleibende Spuren

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Ötztaler Tourismuspionier hinterlässt bleibende Spuren Söldens Skipionier Hans Buggls Falkner starb im 93. Lebensjahr

Der Aufschwung des Wintertourismus im Ötztal ist mit seinem Namen verbunden. Durch Weitblick hat Hans Falkner den Grundstein für die positive wirtschaftliche Entwicklung nicht nur in seiner Heimatgemeinde gelegt.

SÖLDEN. Heimat bist du großer Söhne titelte ein Tourismusfachmagazin in einem Artikel über die Tiroler Seilbahnpioniere. Zu diesem Kreis gehört zweifelsfrei auch der in der letzten Woche verstorbene Kommerzialrat Hans Falkner. Sein Weg zum Seilbahnpionier erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg, als er versuchte den darniederliegenden Tourismus im Tal wieder ins Laufen zu bringen. Früher war der Großteil des Tourismus im Sommer. Nach dem Krieg hat man dann gesehen, dass es ohne den Winter nicht geht. Und so hat man geschaut, dass ein Lift nach Sölden kommt, erzählte Falkner noch im Dezember 2005 im Gespräch mit dem
BEZIRKSBLATT Imst.

Bäcker und Viehhändler
Bevor Falkner in der Tourismusbranche Erfolge feierte, war er im Viehhandel tätig. Er wurde 1916 geboren und nach der achtjährigen Volksschule absolvierte er die Handelsschule in Feldkirch. Nach der Lehre als Bäcker machte er zwar die Meisterprüfung, doch fand mehr Gefallen am Viehhandel.

Im Zweiten Weltkrieg konnte er nach dem Tod seines Vaters von der Front nach Sölden zurückkehren, um mit seiner Mutter Stefanie für die zehnköpfige Familie zu sorgen.

Die Maxime einer sparsamen Lebensweise nach dem Motto Das Geld hats gern dunkel erbte er von seinem Vater. Sein Eintritt in die Tourismuswirtschaft erfolgte 1955 als Mitbegründer der Seilbahnen Sölden-Hochsölden. Was dann unter Falkner folgte, war der Aufstieg Söldens zur internationalen Wintersportdestination. Die Errichtung der Ötztaler Gletscherbahnen und der Bau der Straße zum Rettenbachgletscher waren Meilensteine und Grundvoraussetzungen für den heutigen wirtschaftlichen Erfolg. Schon früh erkannte Falkner die Notwendigkeit eines höhergelegenen Skigebietes.

Dabei nützte ihm auch seine gute Gesprächsbasis mit der Politik, wie mit Alt-LH Eduard Wallnöfer. So wurde, heute undenkbar, in einer Viertelstunde die Erschließung des Rettenbachferners fixiert. Mit dem damaligen Skistar Rosi Mittermaier verpflichtete Falkner seinen ersten großen Werbeträger auf dem deutschen Markt.

Der frühere Söldener Tourismusdirektor Christian Niederstetter würdigte die Verdienste Falkners im Ötztal-Buch mit den Worten: Buggls Hans ist eine Persönlichkeit, welche es verstand, ein Tal in jene Richtung zu lenken, die ihm den Wohlstand brachte.

Vorausschauender Blick
Auch im hohen Alter erkannte Falkner die Zeichen der Zeit. Auf die Frage der zukünftigen Entwicklung des Tiroler Tourismus zeigte er sich besorgt über das Überangebot an Betten in Tirol und die wirtschaftliche Entwicklung im Hauptmarkt Deutschland. Durch seine Unternehmungen hinterlässt Falkner sichtbare Zeichen, die weit über seinen Tod hinaus bestehen bleiben.

Zur Person
Kommerzialrat Hans Falkner wurde am 10.8.1916 als ältestes von zehn Kindern geboren. Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen, wie der Julius-Raab-Medaille und des goldenen Ehrenzeichens für die Verdienste um die Republik Österreich. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war der Ehrenbürger der Gemeinde Sölden auch in der Kommunalpolitik (Vizebürgermeister und Gemeindevorstand) tätig. Er war Ehrenmitglied der Musikkapelle Sölden und des Skiclubs Sölden-Hochsölden. Seine vier Kinder Angelika, Elisabeth, Jakob und Michael führen sein Lebenswerk weiter. Hans Falkner starb am 25.6.2009 in seiner Heimatgemeinde Sölden.

Zum Tod des Tiroler Seilbahnpioniers KR Hans Falkner erklärt VP-Tourismussprecher LA Hannes Staggl: Buggls Hans war einer der größten Pioniere im Bezirk. Es zeichnete ihn das Anliegen aus, dass es der Bevölkerung gut geht. Dabei hat er nicht nur sein geliebtes Sölden und Ötztal gesehen, sondern die gesamte Region. Der Touristiker ergänzt: Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit waren ein Prädikat von Hans Falkner.

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