TschirgArt Jazzfestival Imst 2015 Jan Garbarek feat. Trilok Gurtu

- Jan Garbarek
- hochgeladen von Alexandra Rangger
IMST(alra). Der vorletzte Abend des TschirgArt Jazzfestivals war am Dienstag mit Jan Garbarek & group feat. Trilok Gurtu hochwertig besetzt. Der 68-jährige norwegische Saxofonist gilt als bahnbrechender Pionier in der europäischen Jazzlandschaft und bereits 2010 war er zu Gast in Imst. Garbareks Ton ist unverkennbar, alles durchdringend, ob sehnsüchtig, klar, verhangen, ruhig oder von einer imposanten Hallwolke umhüllt. Die exzellenten Musiker der vierköpfigen Band fanden sich unter einer zeltartig bespannten Konstruktion auf der Bühne im Glenthof ein, die typisch für Garbareks Konzerte ist. Darunter flossen Farben und Licht, sowie die einzelnen Stücke zu einer tiefgründigen Klang- und Stimmungswelt zusammen, die sich von mystisch-magischen Melodien nährte, aber sich durchaus auch in Momenten explodierender Intensität entlud. Das Konzert bot genügend Raum um die außergewöhnlichen Qualitäten jedes einzelnen Musikers zu erfahren, aber auch die Harmonie im komplexen Miteinander oder die spannenden, teils unterhaltsamen Improvisationsdialoge, die selbst den Musikern das eine oder andere Lächeln entlockten. Rainer Brüninghaus, spielte sich in unglaublicher Ruhe am Flügel und dem E-Piano durch reduzierte Feinheiten und weit ausladende Emotionen. Beinahe einem Ausbruch gleich ließ er den Flügel während eines Soloparts erbeben, um in der nächsten Minute seine Virtuosität im Minimalismus zu beweisen. Am Fretless Bass beeindruckte Yuri Daniel mit äußerst anspruchsvoll geformten Elementen, die sich durch das bassbetonte Programm zogen und in einigen Soli gipfelten. Er entlockte dem Bass ein innovatives Spektrum an Möglichkeiten, wohldosiert, in perfekter Technik und trotzdem von intuitiver Ausdruckstärke. Der eine oder andere Kenner dürfte die Jaco-esquen Berührungspunkte, die Yuri Daniel in seinem Spiel durchscheinen lässt, gespürt haben. Der Percussionist Trilok Gurtu ist die kongeniale Ergänzung der Gruppe und das Rhythmusgenie schöpfte in voller Kreativität aus seinem üppigen Equipment. Feinen Fingerberührungen der Becken oder der Tablas, folgen kraftvolle Schläge der Trommel. Es wird meisterlich gerasselt, ein wassergefüllter Eimer beweist sich als Instrument, ebenso wie als Klangspendendes Tauchbecken für einen Gong. Gurtu entlockt allem Rhythmus und Klang, nicht zuletzt seiner eigenen Stimme, die gegen Ende des Konzertes auch mit Jan Garbarek an seiner norwegischen Selje-Flöte, in ein launiges Zwiegespräch trat. Die Jan Garbarek group bot ein tiefes Eintauchen in die pure Klangästhetik der sphärischen Weltmusik, die neben nordisch-melancholisch Getragenem, durchaus auch melodische Leichtigkeit, beinahe Schwerelosigkeit in sich trug. Das einmalige Konzerterlebnis hielt das Publikum für knapp zwei Stunden aufmerksam im Bann. Die Begeisterung schlug sich in anhaltenden Standing Ovations nieder und brachte die Band für eine Zugabe und eine Extraverbeugung zum Abschied zurück auf die Bühne des Tschirgart Jazzfestivals.
Nächster Termin: Donnerstag 14.Mai 2015, 19.30 Uhr, John Arman Organ Trio, Gregory Porter & Band
Weitere Termine und Informationen unter: www.artclubimst.at
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