TschirgArt Jazzfestival Imst 2015 mit Rebekka Bakken, Pippo Pollina Trio und Romed Hopfgartner& Band

Rebekka Bakken
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IMST(alra). Der Tiroler Saxofonist Romed Hopfgartner stimmte mit seinem neuen Projekt am Samstag den Konzertabend an. Eine außergewöhnliche Besetzung von drei Bläsern, Bass und Schlagzeug überzeugte mit kraftvollen und technisch raffinierten Stücken. Vorwiegend Eigenkompositionen, aber auch Ausflüge in die internationale Jazzwelt, wie etwa mit Charlie Parkers "Segment", standen auf dem Programm. Mario Rom an der Trompete ließ aufhorchen, ebenso die rhythmischen Mitstreiter Wolfgang Rainer, Schlagzeug und Dragan Traikovsky, kraftvoll am Bass. Mit Herwig Gradischnig, ehemals Saxofonist beim Vienna Art Orchestra, rundete sich das "Coloured Doodles" Projekt, als starker, tief-jazziger Einstieg in den Konzertabend des TschirgArt ab.

Der erste internationale Star des Abends war Pippo Pollina, der in Imst schon einige Konzerte gegeben hat. Er brachte mit seinem "Best of" Programm eine Mischung aus mehreren Jahrzehnten als Liedermacher zu Gehör. Der Italiener, der in Zürich lebt und sich nicht nur als Musiker und Sänger, sondern auch als unterhaltsamer Geschichtenerzähler bewies, brauchte nicht lange um das Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen. Vom Mitsingen, Mitklatschen bis zum sehr nachdenklichen Zuhören und Innehalten, erstreckten sich Pippo Pollinas musikalische Anforderungen an die Konzertgäste. Begleitet wurde der sympathische Musiker vom jungen virtuosen Gitarristen Max Kämmerling und dem vielseitig versierten Roberto Petroli an Klarinette, Saxofon, EWI und Keys. Die kraftvolle Stimme des Sängers, gepaart mit den eingängigen Songs fand bei den zahlreichen Fans im Glenthof großen Anklang.

Der krönende Abschluss des Abends war für Rebekka Bakken reserviert. Bereits 2006 war sie in Imst zu Gast und die Norwegerin deren Stimme über drei Oktaven reicht, brachte Songs aus ihrem Album "Little drop of poison" mit, eine Hommage an Tom Waits. Die Vokalistin lässt sich nicht leicht in ein Genre packen, sie verleiht der Musik, die Freiheit die sie braucht um ganz eins mit ihr zu werden. Beinahe magisch taucht sie in die Tiefe jedes Stücks und flutet es mit purer Intensität. Bakken interpretierte die lyrisch-melodischen Waits Songs mit großer Ausdruckskraft, sowohl stimmlich als auch in ihrer Bühnenpräsenz. Strahlend, elegant mit weißem Anzug und roten High-Heels, schaffte sie es die perfekte Dosis Waits mit der perfekten Dosis Bakken komplex zu vereinen. Die Songwriterin hatte aber auch ihre eigenen Lieder im Repertoire, deren emotionale Kernaussage sie unverkennbar vortrug. Die drei exzellenten Musiker der Band bewiesen enormes Feingefühl und trugen Bakkens Stimme durch die rauen, melancholischen Momente ebenso wie durch die klaren und leichten Phasen. Rune Arnesen an den drums, Svante Henryson am Cello und Bass, sowie Geir Sundstol als Multisaiteninstrumentalist, allesamt fixe Größen der Szene, überzeugten auf der ganzen Linie. Zwei Zugaben wurden eingefordert und von der Sängerin, die in fließendem Deutsch auch einiges zu erzählen hatte, gern erfüllt. Mit dem Ludwig Hirsch Lied "Der Schnee draußen schmilzt" und einem unbeschreiblich sphärisch-norwegischen Klangerlebnis, schloss sich für das mehr als begeisterte Publikum ein musikalischen Highlight des Festivals.
Termine: Dienstag 12.Mai 2015 20 Uhr Jan Garbarek feat. Trilok Gurtu
Donnerstag 14.Mai 2015 19.30 Uhr John Arman Organ Trio
Gregory Porter & Band

Weitere Informationen unter: www.artclubimst.at

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